In 15 Jahren Bandgeschichte haben die Londoner GRAVE MIASMA zwar ein paar EPs veröffentlicht, „Abyss Of Wrathful Deities“ ist aber erst das zweite Album. Dabei spielt das Trio einen recht eigenen finsteren Midtempo-Death-Metal, der deutlich fieser als bei vielen schwedischen Kollegen daherkommt. In den Keller gestimmte Instrumente, Gegrunze aus der Gruft und gelegentlich rasende Gitarrenleads machen hier das doomige Gerüst aus, das ab einer gewissen nachbarschaftsnonkonformen Lautstärke erst richtig zur Geltung kommt. Was GRAVE MIASMA allerdings abgeht, ist die Fähigkeit, knackige Songs zu schreiben, nahezu jeden Track auf über sechs Minuten auszuwalzen, ist keine gute Idee und führt dann doch zu einigen Längen. Da wäre weniger mehr gewesen. „Abyss Of Wrathful Deities“ hat viele spannende und erschlagende Momente, kann aber das Level der Intensität nicht durchgehend aufrechthalten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Ollie Fröhlich