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ABWÄRTS

Superfucker

Alles wie immer und das ist gut so. „Superfucker“ ist das 16. Album von ABWÄRTS. Es ist ein sehr gefälliges, ein souveränes, aber kein überragendes Album. Die zehn neuen Songs sind vom typischen punkrockig-groovigen Gitarrensound getragen, der die Band seit Jahrzehnten prägt. Die Beharrlichkeit, mit der ABWÄRTS Mensch und Welt mit feinem Sarkasmus und böser Ironie den Spiegel vorhalten, ist bemerkenswert. Dabei geht der Gesang von Frank Ziegert einmal mehr bis ins Mark, wenn er zum Beispiel gegen die Besoffenheit vom Berlin-Hype als einen sorglosen „Place I want to be“ ansingt („Berlin und Hopsassa“) oder das Übel eines bis zur Unkenntlichkeit entstellten Problembewusstseins „Tief im guten Deutschen“ verortet, der zudem mit allgegenwärtiger Verlogenheit konfrontiert wird und dagegen nicht aufbegehrt („Propaganda ist“, „Der Beschiss ist überall“). „Da glotzt ihr nun so dumm wie die Kälber, die man auf die Schlachtbank führt ... Da lauft ihr ziellos rum wie Affen, die man im Zoo im Käfig hält“, beschreibt Ziegert in „Seid verdammt“ als Resultat jener Gleichgültigkeit. Ob etwas „Happy go fucky“ („Was die Welt jetzt braucht“) dagegen hilft, muss wohl ein jeder für sich selbst entscheiden – oder eine jede.