8 MILLIONEN WEGE ZU STERBEN

Zu den letzten Arbeiten von Hal Ashby – dem Regisseur von Meisterwerken wie WILLKOMMEN, MR. CHANCE (1979) und HAROLD UND MAUDE (1971) – gehört 8 MILLIONEN WEGE ZU STERBEN, basierend auf dem Roman von Lawrence Block, aus dem Oliver Stone das Drehbuch machte.

Das Irritierende dürfte dabei sein, dass sich 8 MILLIONEN WEGE ZU STERBEN weder wie ein typischer Stone- noch wie ein typischer Ashby-Film anfühlt, und sich an der Kinokasse eher als Flop erwies.

Möglicherweise dadurch bedingt, dass das Studio nach dem Ende der Dreharbeiten die kreative Kontrolle übernahm und Ashby feuerte, der das von Robert Towne (CHINATOWN) umgeschriebene Drehbuch Stones nur als Grundlage für Improvisationen genutzt hatte, insofern darf man rätseln, wie Ashbys Version des Films ausgesehen hätte.

Und auch Stone wollte eigentlich nichts mehr mit dem Endprodukt zu tun haben. Insofern warfen einige Kritiker dem Film   vor, ziellos bedeutungslose wie unglaubwürdige Szenen aneinander zu reihen, was unter dem Strich allerdings immer noch einen erstaunlich packenden und vielschichtigen Thriller ohne Mainstream-Appeal mit existentialistischer Note ergab, in dem Jeff Bridges als alkoholabhängiger, ziemlich kaputter Cop Matthew Scudder brilliert, der sein Leben wieder in den Griff kriegen will.

Der hatte bei einem Einsatz einen unbewaffneten Verdächtigen erschossen und muss fortan die Anonymen Alkoholiker besuchen, wo er auf eine Prostituierte trifft, die kurz darauf ermordet wird.

Er versucht in Folge, ihren Mörder zu finden, an seiner Seite die bezaubernde Rosanna Arquette als Nutte mit Herz, und kommt dabei dem Boss eines Drogenrings in Los Angeles auf die Spur, der eine Vorliebe für die Architektur von Gaudi hegt, gespielt von einem extrem schleimigen Andy García in einer seiner ersten größeren Rollen.