BLUT AUS NORD

777 – Sect(s)

Schon lustig, wenn manch Mitarbeiter großer deutscher Metal-Magazine auf der „hornbebrillten, studentischen Indie-Presse“ rumhackt, weil sie es wagt, sich mit Metal zu beschäftigen, andererseits aber ziemlich oft fassungslos nach Worten suchen muss, wenn eine Band „seines“ Genres mal etwas vom Üblichen abweicht.

Nun trage ich zwar keine Hornbrille, bin kein Student und wenn man mich schon irgendwo einsortieren will, dann schon immer sicher eher bei „Metal“ als bei „Indie“, dennoch fühle ich mich angesprochen.

Was das mit BLUT AUS NORD zu tun hat? Nun, selbst wenn man sich bloß mal für fünf Minuten mit Klängen abseits der gewohnten Gitarrenmusik auseinandergesetzt hat, erscheinen einem die Werke der Franzosen nicht so abseitig, wie es diese einzig wahren Metaller ihren Lesern einreden wollen.

Ja, auch das achte BLUT AUS NORD-Album, „777 – Sect(s)“, das der Anfang einer Trilogie ist, die noch dieses Jahr beendet werden soll, ist nicht nur wegen der vorherrschenden Dissonanz nicht so leicht zu konsumieren und setzt einen Willen zur Beschäftigung mit Musik voraus, die nicht den üblichen Schemata folgt, aber das ist bei BLUT AUS NORD spätestens seit „The Work Which Transforms God“ von 2003 so, mal stärker, mal schwächer ausgeprägt.

Während also einige noch überlegen, wie denn Black Metal mit Noise und Ambient zusammenpasst, erfreut sich der unwürdige Hipster an einem weiteren Geniestreich französischen (Avantgarde) Black Metals.