FEINDKONTAKT

#5

Für meine Begriffe hat so ein „Skinzine“ im Ox nichts zu suchen. „Apolitisch“ gibt es für mich nicht. Apolitisch im Sinne der Redaktion des Feindkontakt und der meisten Bands in dieser Ausgabe bedeutet, Antifaschisten, Linke und auch Ausländer zu denunzieren, andererseits mit Kriegs- und Nazisymbolik rumzukaspern, Patriotismus ohne zu hinterfragen ganz groß zu finden, Vikingrock zu rezensieren und sich das unter anderem von einschlägigen Adressen wie Dim Records durch ganzseitige Anzeigen bezahlen zu lassen.

Das ist für mich nicht apolitisch, sondern gelinde ausgedrückt äußerst inkonsequent, im Klartext: Scheiße! Es sollen ja auch die konservativen und traditionellen Skinheads angesprochen werden und nicht diejenigen, die die Szene durch das Thema Politik gespalten haben.

Man gibt sich weder faschistisch noch rassistisch, aber patriotisch und für meine Begriffe rechtsoffen. Und dann haben sich auch noch korrekte Bands und Labels in dieses „Skinhead“-Parallelgesellschaftsblatt verirrt.

Warum? In einem einzigen Punkt stimme ich mit in den Tenor des Herausgebers ein: und zwar, was das viel besagte „Früher war alles besser!“ im Heft betrifft: Vor zwanzig Jahren waren die wirklich unpolitischen Skinheads als Skinheads Against Racial Prejudice (S.H.A.R.P.) aktiv, um genau solchen Tendenzen einen Riegel vorzuschieben.

Die wirklich unpolitischen, traditionellen Skinheads brauchen so einen Mist ganz sicher nicht. Ab in den Müll!