Tim Barry und Züge, das passt zusammen. Bereits sein Debüt „Rivanna Junction“ war nach einem Gleisdreieck in der Nähe von Richmond, VA benannt. Drei Alben später zieht es ihn mit dem neuen Album erneut auf die Schienen.
Vielleicht sind Frachtzüge sein Ersatz für das Touren mit seiner alten Band AVAIL, die sich zwar nie aufgelöst haben, vermutlich aber nie wieder zusammenfinden werden. Bereits beim ersten Durchlauf von „40 Miler“ wird einem einmal mehr klar, warum.
Hatte er bereits als einer der Ersten Punkband gegen Akustikgitarre getauscht, zeigt er hier erneut, wie sehr er es mittlerweile genießt, leisere Lieder zu spielen. Wütend kann er schließlich auch mit Akustikgitarre sein.
Was „40 Miler“ aber besonders gut zu Gesicht steht, ist die etwas positivere Grundstimmung gegenüber den vergangen beiden Alben, als das (Selbst-)Ironische etwas zwischen Wut und Frust unterzugehen drohte.
Oder, um es mit dem Titeltrack zu sagen: „I can’t stand songs about writing songs and albums over 40 minutes long“. Sang’s, schrieb damit das nächste Lied übers Songschreiben und blieb insgesamt ganz knapp unter der 40 Minuten-Marke.
Mit diesem Album, das mehr Country als Folk ist, knüpft Tim Barry nahtlos an sein großartiges Debüt an, wenn er es nicht sogar noch übertroffen hat. Für alle Fans der seit Jahren anhaltenden „Punks go acoustic“-Welle ein absolutes Muss; für alle anderen ein wirklich lohnenswerter Einstieg.
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