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METEORS

40 Days A Rotting

Die Psychobilly-Begründer um P. Paul Fenech sind nicht zu stoppen. Begonnen hatte es seinerzeit 1980 mit ihren Beiträgen auf dem legendären „Home Grown Rockabilly“-Sampler, zu dem THE METEORS drei Songs beisteuerten, damals noch ganz im Rockabilly-Sound. Es folgten drei legendäre Singles und mit „In Heaven“ 1981 ein auch von der Musikpresse viel beachtetes Album. Bis dato kamen nun weitere 21 Studioalben der Band zustande, außerdem unzähligen Live- und Best-Of-Platten, von Fenechs elf Soloalben mal ganz abgesehen. Der Song „Graveyard stomp“ markierte dereinst den endgültigen Schritt ins Psychobilly-Genre, doch erst 1991 war Fenech mit dem Sound seiner Combo auf Platte glücklich. „Madman Roll“ hieß die Scheibe, die er im Nachhinein als richtig gelungen ansah. Zusammen mit dem Nachfolger „Demonopoly“ von 1992 ist sie jüngst wiederveröffentlicht worden. Mein Highlight war dann das 1995er Album „Bastard Sons Of A Rock’n’Roll Devil“. Weitere Meilensteine kamen ins Rollen, als es schon fast vorbei war mit dem Trio. 2002 wollte Fenech, nach erschöpfenden 3.500 Gigs, die Band in den Ruhestand schicken. Doch nur kurz darauf entschied er sich zum Glück um. „Psychobilly“ kam 2003 in die Regale und war neuerlich ein Fortschritt in Sachen genussvollem Gruselsound. Als ich die Scheibe damals im Kreuzberger Plattenladen auflegen ließ (geht das heute noch?), staunte ich Bauklötze. „Was, die gibt es noch?“, war meine allererste Reaktion, „Mann, sind die aber noch geil!“ meine zweite. Nun legen METEORS mit „40 Days A Rotting“ das vierte Album binnen drei Jahren vor. Lobo (dr) und Ivan R. (bs) sind die beiden recht neuen Bandmates. Die 14 Songs folgen einem wiederkehrenden Aufbau; das Album beginnt schon stark, danach steigert es sich noch. Los geht es mit dem bis in alle Nervenenden strömenden Intstrumental „The blood red sea“ und sumpfig-gruseligen Gitarrenriffs. Eine erschreckende Ausgeburt der Gitarrenhölle mit verhalltem Spiel, wie es sich Psychobilly-Fans beinahe ewig anhören können und wollen. Auch ich. Erst der zehnte Song der Scheibe, „The devil take me highway“, ist dann mein Favorit, doch wovon soll ein Fan dieser Musikart hier enttäuscht sein? Es passt alles, jedes mir noch so bekannt erscheinende Riff galoppiert auf Fenechs Fender mit neuen Noten in eine unerwartete Richtung, und am Ende bleibt die schiere Begeisterung. THE FKN’ METEORS nennt er die Band auf dem Cover sogar und auch das bleibt unverändert: Fenech teilt aus wie eh und je. „Lastly as always all the idiot wankers and wannabees and internet warriors who hate us ... you are what helps keep us going ... OTMAPP FYW“, formuliert der unnachgiebige Mann im Booklet (s)eine neuerliche direkte Botschaft. Die denn auch nicht nur Szenekenner verstehen.