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SCREENSHOTS

2 Millionen Umsatz mit einer einfachen Idee

Beinahe so sexy wie der Albumtitel, der treffsicher das Startup-Erfolgsgeschichtengesabbel von Verliererpublikation à la Business Punk aufgreift, ist der aus rechtlichen Gründen vorgeschriebene Satz im Booklet: „Gefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien“ – wer diesen Satz nach drei Bier noch fehlerfrei aufsagen kann, bekommt übrigens einen dreiprozentigen Aufschlag auf die Fördersumme. Aus Krefeld kommt das Trio, das ungern Bandfotos rausgibt, aber Musikvideos ohne Maske dreht und sich mit den lustigen Pseudonymen Kurt Prödel, Susi Bumms und Dax Werner schmückt. „Europa“ war das erste Album, angetrieben von einem kleinen Hype im „Neo Magazin Royale“-Universum, aber erst beim zweiten Mal zeigt sich ja, ob eine Pointe wieder zündet. „2 Millionen Umsatz mit einer einfachen Idee“ könnte funktionieren, wage ich zu behaupten, weil THE SCREENSHOTS eben mehr sind als eine „lustige“ Band für drei Minuten TV-Show-Pausenclownerei. Na klar sind da Anleihen bei TOCOTRONIC und Co. rauszuhören, aber das kann man als Lob durchgehen lassen, denn das Grauen beginnt bekanntlich an der Frontlinie Uhlmann-Bendzko-Annemarie. Nein, THE SCREENSHOTS hätten vor über dreißig Jahren gut auf Peter Heins Sneaky Pete-Label gepasst, mit diesem locker aus dem Handgelenk geschüttelt wirkenden britischen Pop-Twang à la SOUP DRAGONS, einer Spur Punk und etwa Mod-Coolness. Die Texte sind schön spöttisch, werden so deutlich vorgetragen, dass man sie nicht mal nachlesen muss und im Booklet stattdessen den Glübi-Comic angucken kann. Und jetzt schauen wir mal, ob es klappt mit den 2 Millionen Umsatz mit einer einfachen Idee. Ab Frühjahr 2021 hofft man wieder auf Konzerte und damit Umsätze ...