Schon 2007 auf CD und LP verewigt, gibt es dieses Zeitdokument nochmals in einer liebevoll und kultig aufgemachten Vinylversion. Die Platte, teilweise in schickem weißen oder transparenten Vinyl, ist auf 500 Stück limitiert und kommt mit einem Textbeiblatt im LP-Format. Rauh, ungeschliffen und kraftvoll kommen die 18 Tracks daher und in den Texten spiegeln sich die damaligen Verhältnisse in der DDR. „Inferno Innenstadt“, „Echt zum Kotzen“, „Karriere“ oder „Nachts in den Straßen“ zeichnen im Kleinformat die Situation der anders aussehenden, anders denkenden und rebellierenden Jugend. Eine bessere Skizze der damaligen Zeit kann es kaum geben. Bereits 1982 gegründet, gehörten PARANOIA zu den Pionieren des DDR-Punk und durch ihre vielen Live-Aktivitäten zu den prägendsten Bands Anfang der Achtziger. Zwangsläufig war es dann auch nur eine Frage der Zeit, dass die Staatssicherheit auf die Mitglieder aufmerksam wurde, und so löste sich die Band nach der Verfolgung und Inhaftierung zweier Bandmitglieder 1985 auf. Was blieb, sind zeitlose und aussagefähige Songs, die auch 2020 noch ihre Daseinsberechtigung haben. Wer sich mit dieser Phase der deutschen Musikgeschichte beschäftigen möchte, kommt an dieser Dokumentation nicht vorbei. Für Sammler sei noch erwähnt, dass es auch eine schicke Testpressung von zwölf Stück mit Hand-sprayed-Cover gibt. Und damit nicht genug, für all jene, die die restlichen acht Songs vom ursprünglichen Tape auf der LP immer vermissten, gibt es jetzt eine auf 104 Stück limitierte EP. Neben sieben weiteren PARANOIA-Songs gibt es auf dieser kleinen Scheibe eine coole Coverversion des NEUROTIC ARSEHOLS-Songs „Kalte Steine“. Dies Single wird es ausschließlich über den Rundling-Vertrieb geben. Für CD-Freaks sei noch erwähnt, dass es zusätzlich noch einmal 100 Exemplare im Digipak gibt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Arnim Bohla
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Frank Schöne
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Walmaul