Wird man mit dem Alter weiser oder ruhiger oder sucht man nach neuen Herausforderungen? Vielleicht trifft von alledem etwas auf Tony Sly zu. Nach mehr als 20 Jahren als Sänger und Gitarrist von NO USE FOR A NAME veröffentlicht er nun sein Solo-Debütalbum.
Bereits vor sechs Jahren hat er zusammen mit Joey Cape von LAGWAGON ein Akustik-Coveralbum aufgenommen, auf dem sie Songs ihrer Bands neu eingespielt haben. Nun präsentiert Herr Sly – nomen est omen – zwölf neue Stücke, die von Anfang an wesentlich ruhiger konzipiert waren.
Meist wird auf mehr als eine Akustikgitarre ganz verzichtet, bei einigen Liedern gibt es dank Karina Denike von den DANCE HALL CRASHERS und Joey Cape gar mehr Sänger als Instrumente zu hören.
Was schon bei NUFAN einen Teil der Songs ausmacht, wird hier zum Programm: in Akkorde gehüllte Melancholie vor einer auf- oder untergehenden kalifornischen Sonne. Damit macht Tony hier nebenbei auch die Stärke von NUFAN ganz deutlich, diese wunderbaren und fesselnden Melodien, die sowohl in vollem Punkrock- als eben auch in dünnem Akustikgewand funktionieren.
„It’s all just a passing phase you’ll see“ – man kann nur hoffen, dass diese Zeile nichts mit der Frage zu tun hat, ob es weitere Soloalben von Tony Sly geben wird. Mit „Maybe I am no good at this“ liegt er schließlich ja auch vollkommen daneben.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Zoli Pinter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Zoli Pinter