Drummergirl dieser Ausgabe ist Saskia von Klitzing, die schon seit über dreißig Jahren als Schlagzeugerin aktiv ist und in ihrer Karriere mit diversen Bands Dutzende von Tonträgern eingespielt hat. Es sollte daher mit dem Teufel zugehen, wenn die geneigten Ox-Leser:innen nicht die eine oder andere ihrer Platten im Schrank stehen hätte. Saskias Schlagzeugspiel zeichnet sich durch große Variabilität und einzigartiges Einfühlungsvermögen aus. Sie experimentiert am liebsten mit neuen Sounds und wir freuen uns sehr, sie in dieser Serie begrüßen zu dürfen.
Saskia, gibt es aus deiner frühen Kindheit schon Geschichten, dass du bei euch zu Hause auf irgendwelchen Dingen herumgetrommelt hast?
Also, ich denke mal, das war bei mir wie bei vielen Kids oder Becoming-Trommler:innen. Schon mit zwei oder drei Jahren habe ich mit Kleiderbügeln auf den Milupadosen, das war Babynahrung in den Siebziger Jahren, oder auf Kopfkissen im Bett herumgetrommelt. Aber machen das nicht eigentlich alle Kinder? Da würde ich jetzt mal keine ersten Anzeichen von Trommelwahn sehen. Etwas später, so mit acht oder neun Jahren, habe ich dann angefangen, auf dem Schrottplatz meines Onkels – damals gab es noch echte kleine Schrottplätze mit tollen Sachen zum Entdecken – die etwas wohlklingenderen Farbeimer aus Blech zu sammeln und zu einem Drumset zusammenzubauen, da sich meine Eltern geweigert haben, mir schon wieder ein Instrument zu Weihnachten zu schenken. Ich habe damals, nach der obligatorischen harten Schule des Blockflötenunterrichts, klassische Gitarre an der Musikschule gelernt. Das Ganze war aber ziemlich steif und ich habe es nach drei Jahren, ohne viel zu üben, wieder sein lassen. Mich hat immer das Schlagzeug und der Rhythmus interessiert. Außerdem wollte ich mal in einer Band spielen, da war Blockflöte nicht so passend.
Kommst du aus einer musikalischen Familie?
Nein, meine Familie ist zwar musikinteressiert, meine Mom spielte zu Weihnachten Akkordeon unterm Tannenbaum, aber das war nicht sonderlich förderlich für mein Musikinteresse. Mein Dad brachte immer die heißesten Scheiben mit Rockmusik mit nach Hause, die haben mich mehr interessiert. Als mein Dad mit der neuesten Suzi Quatro-Platte „Can The Can“ ankam, hat es mich gepackt. Ich war damals vier oder fünf Jahre alt. Ich habe die Platte rauf und runter gehört, das Cover mit ins Bett genommen und mir vorgestellt, ich bin die Drummerin von Suzi Quatro. Den Drummer fand ich auch so cool. Ich war totaler Fan von dem Sound und dem Groove und der coolen Suzi Quatro in Lederklamotten am Bass. Endlich mal eine Frau in der ganzen Dicke-Eier-Rockwelt und dann noch eine so taffe. Meine Eltern waren dann aber ziemlich genervt, als sie die Platte zum zehnten Mal von vorne bis hinten schön laut auf dem krächzenden Kinder-Plattenspieler hören mussten. Komisch, das konnte ich nicht verstehen. Aber da mussten sie durch und haben mich auch gelassen.
Wann hast du das erste Mal hinter einem Schlagzeug gesessen?
Nun ja, kommt drauf an, was das erste Schlagzeug bedeutet. Meine Blechdosendrums hatte ich mir schon im Keller aufgebaut und habe damit schon schön genervt. Ich wollte immer eine Band haben, aber von den Kids wollte nie jemand mitmachen. Meine Mutter hatte eine Bekannte, deren Sohn hatte ein Schlagzeug. Da wollte ich immer hin. Der Sohn war mir total egal, der hat nur genervt und ist dann auch bald abgezogen. Als er dann weg war, habe ich zaghaft ein bisschen auf dem Schlagzeug herumgezergelt. Aber ich wollte nicht zu laut sein und es sollte keiner mitbekommen, denn das waren keine Blechdosen mehr, das war ein richtiges Instrument. Zu leise sein zu wollen, das ist eher ungünstig bei einem Schlagzeug, aber da war ich wohl doch zu schüchtern. Es hat mich aber total fasziniert und ich wollte ein eigenes in meiner eigenen Umgebung im Keller, wo ich richtig draufhauen kann. Mein erstes richtiges Schrott-Schlagzeug, mit Becken und Ständern und echten Trommeln, habe ich dann mit 14 von einem Kumpel bekommen. Getauscht gegen mein Schrott-Mofa, das ich von meinem Onkel geschenkt bekommen hatte. Eine Win-Win-Situation. Dann ging es richtig los.
Welche Musik hat dich als Teenager begeistert?
Es war meist Musik, bei der die Drums irgendwie interessant klangen oder besonders gespielt wurden und in der Energie steckte. Nach meiner Suzi Quatro-Phase als Kind gab es ein paar Jugend-bedingte Ausrutscher in die Rockmusik. In den Stücken mussten dann ausgiebige Angeberschlagzeugsoli vorkommen, aber das hat mich irgendwann nicht mehr interessiert, zumal es immer Typen waren, die in den Bands spielten. Dann als Jugendliche beziehungsweise junge Teenagerin war ich von dem, was Punk genannt wurde, begeistert. Die Art mit zwei Akkorden, einem Hammer oder einer Bohrmaschine, auf Radkappen zum Beispiel herumzuknüppeln, hat mir gefallen. Zumal ich ja auch vom Schrottplatz inspiriert bin. Das hat eine solche Energie und Humor in die Musik gebracht. Mir ist eine entfesselte Energie, die sich beim Musikmachen auftun kann, immer wichtig und das eigentlich Interessante daran.
Gab es damals schon irgendwelche Drummer, denen du nacheifern wolltest?
Nö. Ich habe immer nur auf die Rhythmen gehört, die mir gefielen, und versucht, sie nachzuspielen. Ansonsten gab es irgendwie keine Helden, und Heldinnen waren so dermaßen rar gesät. Ich fand immer nur Bands gut.
Hast du zunächst immer für dich allein geübt oder hattest du auch Unterricht?
Ich habe eigentlich erst einmal im Keller im Haus meiner Oma nur für mich alleine geübt. Erst auf dem selfmade Schrottplatzdesign-Drums, dann auf dem echten Schrottschlagzeug. Oma musste dann immer die Polizei abwehren, wegen Ruhestörung und so, das hat sie auch immer gemacht und auf die Polizisten eingeredet, dass das Kind doch nur übt. Super cool. Mit dem Üben ging es dann so weiter: Als das Album „Pornography“ von THE CURE herauskam, habe ich es mir auf Kassette überspielt, in den Walkman reingesteckt und von vorne bis hinten, rauf und runter mitgespielt. Bis ich es komplett auswendig konnte und somit auch von Anfang an ganz gut timingfest wurde. Ich hatte also Unterricht bei THE CURE.
Erinnerst du dich an das erste Schlagzeug, das du dir selbst gekauft hast?
Wie gesagt, es war das Schrottschlagzeug, irgendein zusammengebasteltes No-Name-Set aus allem Möglichen, auch ein paar ziemlich ramponierte Sonora-Komponenten waren dabei. Mein allererstes im Laden gekauftes war ein Tama Rockstar in „Gun Metallic Grey“. Das habe ich heute immer noch. Die Bassdrum klingt nicht so besonders und ist schwer abzunehmen, aber es ist robust und hat schon unendlich viele Touren hinter sich.
Wann hast du das erste Mal in einer Band gespielt?
Das kam beim Üben mit THE CURE oder zu der ersten Platte von den B-52’s, eine meiner liebsten Übungsplatten. Ich saß also so versunken mit meinem Walkman am Schlagzeug und spielte, als ausnahmsweise einmal nicht die Polizei vor der Tür stand, weil sich wieder die Nachbarn beschwert haben, sondern so ein etwas abgehalfterter Typ mit Locken, der es durch die Oma-Barriere geschafft hatte und mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm eine Band zu gründen. Ich war total perplex, aber das war ja eigentlich das, was ich wollte. Einmal mit anderen zusammen Krach machen. Also haben wir dann eine Band gegründet und neben meinen Drums stand plötzlich noch ein Gitarrenverstärker und ein Mikrofon und ab ging es. Meine erste Punkband ward geboren im Keller im Haus meiner Oma. Es kamen dann noch weitere Mitglieder dazu und dann hatten wir unseren ersten Auftritt im Jugendhaus der evangelischen Kirche. Dort wurden früher tatsächlich ganz coole Konzerte und Partys veranstaltet. Unser erster Gig. Wir waren stolz wie Oskar und aufgeregt bis geht nicht mehr, aber es war sehr fett.
Hast du mit deiner ersten Band gleich eigene Stücke geschrieben oder wart ihr da auf Coverversionen beschränkt?
Also, wir haben direkt mit eigenen Stücken angefangen, zwei Akkorde und los. Später in meiner ersten ernsthaften Band wurde es dann etwas umfangreicher, aber wir haben immer eigene Stücke gemacht.
Mit welcher Band warst du das erste Mal im Studio, um eine Platte aufzunehmen?
Mit meiner Band BONES. Wir haben zu Beginn unserer aktiven Phase zusammen im Bergischen Land in einem gemeinsam angemieteten Haus bei Köln gewohnt. So Kommunen-mäßig, und im Keller hatten wir uns einen Proberaum mit Vierspur-Recording-Möglichkeit eingerichtet und dort konnten wir zumindest mal Demos aufnehmen. Später hatten wir einen eigenen coolen Ford Transit-Bandbus aus den Siebziger Jahren, der ab und zu mal den Auspuff verlor und dann ziemlich imposant laut war. Damit sind wir auf Tour gefahren.
Wie war die Erfahrung im Studio damals für dich und wie siehst du die Arbeit im Studio heute?
Ich war an meinem ersten Studiotag ziemlich aufgeregt. Die Stücke auf Klick spielen, wie sollte das gehen? Hilfe! Und dann auch noch auf Tape – was super teuer war –, aber da merkte ich schnell, durch meine Übung mit dem Walkman in frühen Jahren, war ich doch ganz gut timingfest und es war gar nicht schlimm. Es klappte sogar ganz gut und hat mir riesig Spaß gemacht, am Sound tüfteln, verschiedene Mikros auszuprobieren, etc. Heute arbeite ich auch sehr gern im Studio. Es macht einfach Spaß, die Songs und das Drum-Arrangement noch mal wie durch ein Mikroskop zu betrachten und zu verbessern. Und ich finde die Attitüde, wie etwas gespielt wird, hört man raus. Auch da muss die Energie stimmen und diese Brennglassituation im Studio gefällt mir sehr gut. Der Perfektionismus, der da sein muss, der aber nicht hörbar sein darf. Eine spannende Arbeit.
Wann hast du dich dafür entschieden, professionelle Musikerin zu werden und deinen Lebensunterhalt mit Trommeln zu bestreiten?
Ich habe mich im Laufe meines Lebens dazu entschieden. Es kam so und sollte wohl so sein. Außerdem sind Musikmachen und Trommeln das, was ich am liebsten mache. Es gab ständig etwas zu tun mit dem Schlagzeug und ich habe viel Glück gehabt. Durch das Trommeln habe ich immer wieder tolle, interessante Musiker:innen und Künstler:innen kennen gelernt, mit denen ich dann auch musikalisch super klar komme. Mit einigen pflege ich langjährige, inspirierende Freundschaften. Da ich beim Trommeln keine Kompromisse machen wollte und nur für die Musik meine Künste zur Verfügung stellen will, die mir gefällt und die für mich interessant ist, habe ich immer auch noch andere Jobs gehabt, um die Miete zu verdienen. Aber die Musik steht immer an erster Stelle und meine Jobs waren immer flexibel an mein Leben als Musikerin angepasst. Auch da hatte ich Glück, solche Jobs zu finden.
Gibt es unter den vielen Alben, die du in deiner Karriere aufgenommen hast, eins, das dir besonders am Herzen liegt?
Also, bei einigen Alben oder Stücken denke ich im Nachhinein, puh, wie konnte ich diesen Sound nur durchgehen lassen. Aber oft läuft das so, es wird von jemand gemixt, der niemand oder nur einen von der Band dabeihaben will. Dann dürfen wir uns das gemixte Werk anhören, im besten Fall dürfen noch ein, zwei Änderungsvorschläge gemacht werden und dann ist die Kohle alle. Da kommt manchmal ein Sound auf das Band, bei dem man sich fragt, wofür man sich im Vorfeld Gedanken macht und ewig an der Aufnahme herumgebastelt hat. Aber es gibt auch tolle Momente, dann klingt das Schlagzeug so, wie ich es mir gewünscht habe, oder besser.
Zwischen den BONES und FEHLFARBEN hast du noch in vielen anderen Bands oder Projekten gespielt. Wie hast du Peter Hein und FEHLFARBEN kennen gelernt, wie wurdest du die Schlagzeugerin der Band?
Mit der Band BONES habe ich bei den Aufnahmen zu unserem letzten Album „Lektion 1“ John Caffery kennen gelernt, der unser Album produziert hat. Er mochte meine Art zu spielen und zu arbeiten, und über ihn kam FM Einheit auf mich zu und – schwupps! – durfte ich mit einem meiner größten Schlagwerkeridole ein Album aufnehmen. Das war 1998 mit GRY „Touch Of E“. Bei einem Album blieb es nicht. Eine krasse US-Tour mit dreißig Dates in dreißig Städten an dreißig Tagen mit den Bands MINISTRY und PIGFACE schweißte uns dann richtig zusammen. Mit FM Einheit zu arbeiten und zu spielen ist einfach super inspirierend und toll. Peter Hein habe ich im Jahr 2000 bei einem Projekt namens KOMPRESSOR kennen gelernt, das zwei Musiker mit Peter Hein am Mikro angeleiert hatten. Wir hatten vier Stücke und einen Auftritt im Zakk in Düsseldorf, auf irgendeinem Festival. Es war auf alle Fälle schräg und sehr lustig. Etwas später rief dann Peter Hein bei mir an und fragte, ob ich nicht mal zu einer Probe mit FEHLFARBEN kommen möchte. Sie hätten ein paar Demos aufgenommen nach ziemlich langer Zeit und wollten die Stücke einmal zusammen spielen. Das habe ich gemacht, ich bin zur Probe gefahren und es klappte sofort super zwischen uns allen. Aus den vier Demostücken haben wir dann zusammen „Knietief im Dispo“ komponiert und aufgenommen. Bis heute komponieren und erarbeiten wir mit FEHLFARBEN die Stücke tatsächlich als Band gleichberechtigt.
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei der Arbeit mit FM Einheit nicht so sehr um das Schlagzeug an sich geht, sondern eher um experimentelle Sounds.
Beides. Das Interessante ist ja, dem traditionellen Schlagzeug andere als die bekannten Töne, zu entlocken. Da experimentiere ich gerne herum und spiele zum Beispiel mit Eisenketten oder Gitarrensaiten auf den Drums und Becken. Aber es geht bei FM Einheit durchaus sehr um Rhythmus und Groove und vor allem wieder um Energie. Also die aufregenden, unhörbaren, aber spürbaren Klänge zwischen den Schlägen und Tönen.
Bist du, je nachdem mit welcher Band du gerade auf Tour bist, mit unterschiedlichen Drumsets auf Reisen oder hast du dein festes Lieblingsset?
Mein Lieblingsset ist immer das, das am wenigsten Transportstress verursacht. Es ist ja oft auch eine Kostenfrage. Mit Schlagzeug zu reisen bedeutet meist, ein Auto zu mieten oder irgendeine andere oft kostspielige Transportmöglichkeit zu finden. Das macht das Live-Performance-Leben ein wenig nachhaltiger, denn dann kann ich nämlich mit der Bahn anreisen. Ich spiele gerne Sets, die mir vor Ort gestellt werden, wenn wir nicht gerade auf Tour sind und sowieso mit Platz und eigenem Set von A nach B nach C mit dem Tourbus fahren. Eine Mindestanforderung muss zwar schon sein: das Set sollte nicht schon beim Soundcheck zusammenbrechen. Die Anforderung spreche ich vorher ab, aber dadurch kann ich immer mal auf einem anderen Set spielen. Das hat durchaus Vorteile und macht es spannend, öfter mal was anderes auszuprobieren. Tunen kann ich mir jedes Schlagzeug, so wie ich es brauche. Meine Becken habe ich dann gern selber dabei, die schleppe ich schildkrötenmäßig auf dem Rücken zum Gig durch die Bahn. Ich bin da eher pragmatisch und betreibe keinen Markenkult.
Hast du über die Jahre hinweg viel für dich allein geübt und neue Rhythmen ausprobiert oder probst am liebsten nur mit der Band zusammen?
Ich probe am liebsten mit der Band. Klar probiere ich gerne auch manchmal alleine im lauten Kämmerchen neue Rhythmen aus, die mir gefallen. Vor allem um meinen Horizont zu erweitern, aber am besten ist es doch mit den anderen zusammen, denn es kommt ja sehr auf das Zusammenspiel an und nicht auf Selbstdarstellung. Aber wie gesagt, um Neues zu probieren, muss ich dann auch schon mal alleine ran.
Wie steht es bei dir mit anderen Instrumenten? Könntest du dir auch vorstellen, vorn am Bühnenrand zu agieren anstatt hinter dem Drumset zu sitzen?
Wieso nicht, ich würde gerne Bass spielen können, habe aber keine Zeit, es zu lernen. Wegen des Bühnenrands mache ich mir überhaupt keine Sorgen.
Wie bist du als selbstständige, freiberufliche Musikerin durch die ersten zwei Jahre der Corona-Pandemie gekommen?
Das war natürlich krass, wie für alle. Ich hatte Anfang des Jahres den Kalender voll mit Terminen, Studio, Auftritten, Proben und da ging mir schon bisschen der Arsch auf Grundeis. Ich wusste nicht, wie ich das alles gebacken bekommen sollte. Was mir auch Kopfschmerzen bereitet hatte, war die ganze Reiserei. Das hatte ein bisschen überhand genommen Anfang 2020 und war etwas pervers. Mit Billigfliegern durch Europa zu jetten, um anderthalb Stunden auf der Bühne zu stehen und zu spielen, das klingt ja erst einmal toll, aber in Wirklichkeit geht das mit meinem Gewissen nicht überein. Es widerstrebt mir total, für 30 Euro mit einem Billigflieger wohin auch immer zu fliegen. Das mache ich privat auch nicht. Als dann mit Corona alle Konzerte und Pläne den Bach runtergingen, wurde es echt eng. Da konnte ich mich schön dem alleinigen Üben widmen, aber leider kam über die Musik keine Kohle mehr rein. Was wirklich schwer war. Zum Glück habe ich ja immer noch besagten anderen kleinen flexiblen Nebenjob, der war von Corona nicht betroffen und so konnte ich mich finanziell sparsam über Wasser halten. Mir gefiel die Veränderung in der Stadt, die Corona mit sich brachte. Es kehrte ein bisschen Besonnenheit ein. Davon ist leider jetzt gar nichts mehr übrig. Besonnenheit und Rücksichtnahme scheinen aufgebraucht zu sein.
An welchen Projekten arbeitest du aktuell und was planst du für die kommenden Jahre?
Gerade arbeite ich mit FEHLFARBEN an neuen Stücken, Recordings und eventuell einem neuem Album. Ich versuche meinen Drumsound zu überarbeiten und neue Klänge mit in die kommenden Recordingsessions einfließen zu lassen. Ich komponiere Stücke auch für ein mögliches neues Kinderalbum mit der Band GORILLA CLUB. Das alles steht dieses und kommendes Jahr an. Es wird noch ein paar Konzerte geben, wenn die Clubs geöffnet bleiben. Ansonsten hätte ich gern generell mehr Zeit für alles, was ich liebe zu tun. Drumming und vieles mehr.