Punk in Wien - Teil 3: EXTREM

Foto

Keine halbgare Geriatriker-Reunion

Punk hat in Wien eine lange Tradition, von den Achtziger Jahren mit DIRT SHIT, BÖSLINGE, DEAD NITTELS, GRUFTROSEN über COLD WORLD, RUIDOSA INMUNDICIA bis hin zu aktuellen Bands wie KRÖSUS oder KETTENHUND. Und mittendrin EXTREM, die sich ursprünglich 1979 gegründet hatten und 1991 auflösten. 1984 wurden sie international bekannt durch ihren Song „Nazi raus“ auf dem legendären „Cleanse The Bacteria“-Sampler von Pushead, wie auch durch ihre „Wir sind so frei“-7“, die 1985 auf dem Osnabrücker Label Durchbruch erschien. EXTREM standen immer für knallharte und ausdrucksstarke politische und sozialkritische Texte. Nun fand im September 2019 eine EXTREM Reunion-Show statt, die ich zum Anlass nahm, dieses Interview zu führen.

EXTREM haben im September 2019 in der Pankahyttn in Wien eine Reunion-Show gespielt. Es war ziemlich voll und die Leute haben euch abgefeiert. Wie ist es dazu gekommen, dass ihr euch überlegt habt, noch einmal zusammenzuspielen?

Peter:
Angefangen hat es damit, dass ich mich mit Heiland aufgrund der Veröffentlichung der „Vielleicht ist bald alles vorbei“-12“ wieder mal getroffen habe. Dabei haben wir auch gleich beschlossen, die Band neu zu beleben. Es war ganz einfach der richtige Zeitpunkt.

Die „Vielleicht ist bald alles vorbei“-12“ ist 2018 auf Höhnie Records erschienen. Das waren doch vier unveröffentlichte Songs von 1986, oder?

Helmut:
Ja, das stimmt. Peter hatte die Idee schon länger. Die Aufnahmen von „Vielleicht ist bald alles vorbei“ hatte ich komplett vergessen und war dann sehr überrascht über die Energie, die wir kurz vor dem Ende der damaligen Kooperation hatten. Das hat mich überzeugt, mit Peter und Dierk Rossiwall den Versuch zu wagen, wieder als Band aufzutreten. Die Voraussetzung dafür war, dass es keine stereotype Reunion ist, sondern die Energie im Jetzt funktioniert. Ich bin sehr froh, dass uns das gelungen ist.

Dierk: Bei der ersten Besprechung zu dritt habe ich dargelegt, dass ich nur dabei bin, wenn das Ganze nach spätestens einem Monat im Proberaum so richtig knallt, weil niemand auf eine weitere halbgare Geriatriker-Reunion wartet. Erstmals geknallt hat es dann schon in der zweiten Probe. Die Entscheidung war also leicht.

EXTREM verbinde ich immer mit einer Band, die starke aussagekräftige Texte hatte, gerade in Bezug auf Kritik an Politik und Gesellschaft. Auch nach gut dreißig Jahren sind sie immer noch brandaktuell. War das ebenfalls ein Anlass, mit EXTREM wieder aufzutreten?

Helmut:
Die gegenwärtige politische Situation mit dem Erstarken der Rechten bis hin zum offenen Faschismus ist für mich definitiv ein Argument, diese Form der Rebellion wieder aufzugreifen. Manches würde ich heute anders formulieren, weil ich mit 56 schwer eine Jugendperspektive einnehmen kann.

War das eine einmalige Aktion mit eurem Konzert in der Pankahyttn oder darf man auf weitere Auftritte von euch hoffen?

Peter:
Es werden noch weitere folgen. Wie lange wir das machen, hängt rein vom Spaßfaktor ab, also nix ist fix ...

Aber um noch mal auf eure Anfänge zurückzukommen. Wann haben sich EXTREM gegründet? Was habt ihr damals, als ihr angefangen habt, mit Punkrock verbunden?

Peter:
Bei mir war es in erster Linie die Musik. Aber auch die Philosophie, die hinter der Punkbewegung steckt, hat sich mit meiner teilweise überschnitten.

Helmut: Ganz am Anfang war es für Dieter Hauptmann und mich unsere ganz persönliche Rebellion gegen ein extrem kleingeistiges gesellschaftliches Umfeld. In den Schulen gab es noch ein paar alte Nazis, die daraus auch kein Geheimnis machten. Religionslehrer hatten wenige Jahre zuvor noch die Freiheit, Kinder auch mit körperlicher Gewalt einzuschüchtern. Da war Punkrock eine Chance auszubrechen. Wir haben uns Gitarren gekauft, ohne einen einzigen „richtigen“ Ton spielen zu können, und haben den schicken Anzug, den unsere Eltern für feierliche Anlässe vorgesehen hätten, mit Sicherheitsnadeln und Materialien aus dem Baumarkt umgebaut.

Welche musikalischen Einflüsse waren zu Beginn der Achtziger Jahre für euch wichtig? Ihr habt euch ja von Anfang an nicht wie die frühen österreichischen Punkbands angehört, sondern seid von Anfang an so ziemlich Hardcore gewesen.

Peter:
Ich habe damals sehr viele englische und später US-Hardcore-Bands gehört und das hat mich auch sehr geprägt.

Helmut: Musikalisch war Punk Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger sehr breit definiert. Bands wie THE CLASH, SEX PISTOLS, BUZZCOCKS, 999, WIRE, UK SUBS, THE DAMNED, STRANGLERS, CRASS, SHAM 69, VIBRATORS, THE WASPS, SUSPECTS usw. verband der Aufstand gegen Uniformierung und Unterordnung. Mein Einstieg war also sehr britisch beeinflusst. Sehr beeindruckt hat mich irgendwann die aggressive Schärfe von Bands wie GBH und DISCHARGE. Peter war damals sehr treibend und hat eine Menge Energie und weitere Einflüsse eingebracht.

Welche Themen waren euch damals wichtig in euren Liedern? Wie war das mit dir, Helmut, und deiner Totalverweigerung gegenüber dem Wehr- und Zivildienst?

Helmut:
Mir ging es von Anfang an um Widerstand gegen Unterordnung. Der Nationalsozialismus war noch sehr präsent. Die öffentliche Erzählung war, dass Österreich Opfer der Nazis war. So konnten sich die Leute auf die bequeme Position zurückziehen, nicht über den Massenmord Bescheid gewusst zu haben. Das war natürlich eine große Lüge. Vielmehr wollten viele Menschen nichts davon wissen. Mich hat damals auch die radikale Position von CRASS bestärkt. Das Statement für Gewaltfreiheit war Ausdruck der Haltung, sich nicht für fremde Zwecke instrumentalisieren zu lassen. Für mich war spätestens 1983 klar, in keiner Form staatlich organisierter Gewalt teilzunehmen. Der Zivildienst war in das Konzept der „umfassenden Landesverteidigung“ eingebunden, also auch undenkbar. 1987 war ich erstmals in Militärarrest, Untersuchungshaft und danach in der Psychiatrie eines Militär-Krankenhauses. Ich machte dabei die Erfahrung, wie Totalitarismus funktioniert. Das hat mich weiter bestärkt. Ab 1988 war ich dann teilweise untergetaucht, bis ich 1993 verhaftet und zu weiteren sechs Monaten Haft verurteilt wurde. Noch vor der Entlassung aus dem Gefängnis hatte ich wieder einen Einberufungsbefehl erhalten. Dieser wurde aber kurz vor dem Termin aufgehoben. Ich war dann nicht unfroh, jetzt erst mal ein etwas „normaleres“ Leben zu führen.

Etwa Mitte der Achtziger Jahre hatte sich der Punk von England-beeinflusstem Punkrock hin zum stark von Amerika dominierten Hardcore entwickelt. Wie habt ihr das damals empfunden? Die Musik von EXTREM hatte einige Metal-Einflüsse.

Peter:
Dadurch dass ich schon vor dem Aufkommen von Punkrock auf die härteren Bands abgefahren bin wie DEEP PURPLE, BLACK SABBATH und dergleichen, war ich als Musiker sowieso schon immer mit einem halben Bein in dieser Richtung unterwegs. Außerdem kann man mit einer breiteren Palette an Musikstilen kreativer arbeiten.

Helmut: Wie Peter hatte ich auch schon vorher Rock-Einflüsse, wie zum Beispiel LED ZEPPELIN oder CREAM. Als wir die Split-LP mit MICKEYMAN aufgenommen haben, war Hardcore kein so entscheidender Einfluss für mich. Relevanter waren da GBH und DISCHARGE, jenseits des Punk auch MOTÖRHEAD. Ab 1983 waren MDC, BLACK FLAG und DEAD KENNEDYS starke Impulse, später auch NEGAZIONE. Mir ging es nie nur um die Musik, sondern auch um politische Haltung. THE EX blieben für mich zum Beispiel immer relevant.

Dierk: Ich bin eine Punk-Generation jünger als Peter und Heiland, habe den 77er-Sound im Schnellverfahren so um 1984 absolviert und geliebt und gleichzeitig mit der Split-LP von EXTREM mein erstes Hardcore-Hörerlebnis gehabt. Was sehr verstörend war, weil das so unglaublich schnell, aggressiv und angefressen war. Es hat mich jedenfalls nicht mehr losgelassen. Ab da ging es für mich einige Jahre um schneller, extremer, wilder. SEPTIC DEATH, SIEGE, HERESY, LÄRM, S.O.B. etc. Der Metal-Einfluss in der zweiten Besetzung, also jener der 7“, auf der ich gespielt habe, kam von Peter. Allerdings hatten wir damals auch einige melodiösere Songs im Programm. SCREAM, DAG NASTY und die STUPIDS zum Beispiel haben uns ja auch gefallen. Das war für uns kein Widerspruch. Hardcore-Punk war ein weites Feld.

Wie sah die Punkrock-Szene in Wien beziehungsweise in Österreich damals aus? An welchen Bands habt ihr euch orientiert?

Peter:
Ich an keiner, wahrscheinlich haben wir deshalb auch anders geklungen.

Helmut: Mir geht es ähnlich wie Peter. In der Szene waren wir zwar schon irgendwie, aber eher als Randerscheinung. Die Wiener Szene empfand ich damals zu einem guten Teil als destruktiv, selbstzerstörerisch. In Linz hat sich dann eine Szene entwickelt, die ich als offener und konstruktiver erlebt habe. Wir sind dann lieber nach Linz in die Kapu gefahren.

Dierk: Ich bin 1983 im Loch zwischen dem Ende des autonomen Kulturzentrums GaGa und vor der Aegidi/Spalo dazugekommen. Da war in Wien tote Hose. Sozialisiert haben mich somit die wiederholten Ausflüge nach Linz und besonders die frühen Kapu-Konzerte mit NEGAZIONE, INFERNO, HERESY, BGK, SCREAM ...

Ein Großteil der internationalen Kommunikation lief über das amerikanische Fanzine Maximumrocknroll. Welchen Stellenwert hatte das MRR für dich?

Peter:
Ich würde sagen, es war damals die Anlaufstelle für die internationale Underground-Szene überhaupt und hat auch uns einiges ermöglicht.

Dierk: Ich habe eine Weile fast jede Platte blind bestellt, die Pushead positiv besprochen hat, habe mit Herausgeber Tim Yohannan Platten getauscht und auch selbst, gemeinsam mit Harry Bösling, zumindest einen Szenereport und einen Artikel über die österreichischen Punk-Platten geschrieben.

Gab es noch andere Fanzines, die für euch wichtig waren?

Helmut:
Fanzines waren enorm wichtig für die Kommunikation. Ich gestehe, dass ich da schon große Gedächtnislücken habe.

Dierk: Ich weiß nicht, wie oft ich mir die Fotos von deinem Höllenqual Fotozine damals angeschaut habe, haha! Jeder Brocken Information aus der Punk-Welt war willkommen und selbst erarbeitet. Somit war fast jedes Fanzine wichtig, das einem in die Hände fiel.

Ab 1985 seid ihr international sehr bekannt geworden, vorrangig durch euren Song auf dem „Cleanse The Bacteria“-Sampler auf Pusmort Records. Wie hat sich diese internationale Aufmerksamkeit auf euch ausgewirkt? Und wie wart ihr an den Kontakt zu Pushead gekommen?

Dierk:
Da gab es Zkurt, wohl der früheste Sammler internationaler Hardcore-Platten in Wien. Er hat Pushead unsere-Split-LP geschickt.

Peter: Pushead hat uns danach kontaktiert, ob wir etwas für „Cleanse The Bacteria“ machen wollen. Ausgewirkt hat sich das in einer Flut an Briefen und weiteren Anfragen für Compilation-Beiträge und Interviews auf der ganzen Welt sowie zwei Tourneen quer durch Europa 1987 und 1988, da kamen natürlich schon einige Auftritte zusammen.

Ihr habt euch ziemlich schnell einen guten Ruf erspielt. Wie seid ihr damals an Uwe Mindrup von Durchbruch Records aus Deutschland gekommen?

Dierk:
Uwes Fanzine „Der Durchbruch“ und sein Kassettenlabel habe ich, wie so vieles, durch Thomas Glaubitz kennen gelernt. Als ich dann bei EXTREM eingestiegen bin, hat er mich gefragt, ob wir nicht eine 7“ mit ihm machen wollen. Die 7“ sollte der Teaser für eine LP werden. Diese haben wir zwar aufgenommen, sie ist aber bis heute unveröffentlicht geblieben.

Gibt es etwas Spezielles von diesen Touren beziehungsweise einzelnen Konzerten zu bereichten, an das du dich noch ganz besonders positiv oder auch negativ erinnern kannst?

Dierk:
Bei der zweiten Tour 1988 war ich schon raus, aber dafür bei der ersten Tour 1987 dabei. Dolf Hermannstädter hat uns bei den deutschen Gigs mit den großartigen PUKE aus Schweden geholfen. Augsburg kam durch meinen Kontakt mit INFERNO zustande. Das Konzert in Linköping mit RAPED TEENAGERS durch deren Drummer Peter, das im Blitz in Oslo und im UFFA in Trondheim durch Ote und Gunnar von X-Port Plater. Alles Punk-Brieffreundschaften. Wir haben uns Interrail-Tickets besorgt, den Rucksack vollgepackt und sind mit den Gitarren in der Hand los. Schräge Erinnerungen gibt es davon viele.

Wie wichtig waren die selbstverwalteten Läden und Squats, in denen ihr gespielt habt? Gab es bevorzugte Konzertorte für dich?

Dierk:
In offiziellen Konzertläden hätte die ganze Bewegung damals nie und nimmer funktioniert, sofern sie überhaupt willkommen gewesen wäre. Dieses einfach Konzerte machen, weil man Lust darauf hat, und sich absolut alles von null an selbst anzueignen, kann gar nicht hoch genug in seiner Wichtigkeit für die europäische Hardcore-Punk-Szene betrachtet werden. Vieles war vielleicht naiv, aber noch viel mehr hat Relevanz gehabt, diese behalten und verfeinert. Ich nehme mal das Zoro in Leipzig als Beispiel: Da habe ich 1993 mit COLD WORLD gespielt und 2010 mit RUIDOSA INMUNDICIA. Diese Umgebung ist von Politik, Gesellschaftskritik, Subversion, Eigenermächtigung und Musik her als Konstante heute genauso wichtig wie damals. Gerade in den aktuellen Zeiten der Mitte-Radikalität. Dieses ungenierte Bekenntnis all der vielen „Ich bin kein Nazi, aber ...“, also in seinen beschissenen kleinen Grenzen sehr wohl und bewusst ein rechtsradikales Arschloch sein zu wollen und dafür Leichen in Kauf zu nehmen. In Wien haben wir uns deshalb auch bewusst die Pankahyttn als Veranstaltungsort für das EXTREM-Konzert 2019 ausgesucht.

Wie ist es mit EXTREM dann weitergegangen, ab Ende der Achtziger Jahre? In welchen Bands habt ihr anschließend noch gespielt?

Peter:
1984/85 war ich mal bei STD, da EXTREM zu dem Zeitpunkt eine Pause von ein paar Monaten eingelegt hat. Das habe ich dann 1987 noch mal kurz wiederholt. 1991 nach dem endgültigen Ende von EXTREM bin ich zu zwei anderen Bands gewechselt. Das waren einerseits NON SERVIAM, eine Metalband, bei der ich sieben Jahre war, und andererseits waren da noch COLD WORLD, die sich aus Ex-EXTREM-Mitgliedern zusammensetzte: Dierk, der 1987/88 Bass spielte und Erwin, der 1988 bis 1990 ebenfalls Bass spielte. Die Band ging aber 1994 auseinander, fand 2008 wieder zusammen und löste sich schließlich endgültig 2014 auf. 1998/99 war ich noch eine Zeit lang bei SARDONYX, einer Death-Metal-Band, die wirklich gut war, allerdings brauchte ich eine Pause ... und die dauerte acht Jahre.

Helmut: Ich bin, als es mit EXTREM richtig losgegangen wäre, andere Wege gegangen. Mir war es in der Szene auch musikalisch zu eng geworden. Ganz im Vordergrund stand erst mal mein radikales antimilitaristisches Engagement.

Dierk: Ich bin 1988 ausgestiegen, weil ich extremeren Hardcore machen wollte. Das war der Beginn von COLD WORLD. Heiland hat ein Demo aufgenommen, das schlussendlich auf der LP von 1992 veröffentlicht wurde. Peter war seit dieser LP fix am Schlagzeug dabei. NO FISH ON FRIDAY waren Anfang der Neunziger lokal zwar sehr beliebt, aber musikalisch nicht unbedingt mein stärkstes Konzept. Mitte der Neunziger war für mich die Luft im Hardcore-Punk raus. Kurz stand im Raum, dass ich bei DISHARMONIC ORCHESTRA einsteige – auf deren erstem Konzert hatte ich Bass gespielt –, aber das ließen wir nach ein paar Proben dann doch bleiben. Ich bin somit in die damals wirklich spannende elektronische Musikszene eingetaucht und habe darin als DJ, Veranstalter und Plattenladenbetreiber die nächsten zwei Jahrzehnte aktiv verbracht. Auf Punk-Gigs bin ich aber schon wieder ab Anfang der 2000er gegangen. COLD WORLD waren dann nochmals von 2008 bis 2014 aktiv, wobei ich mit der letzten Platte auf Deep Six, einem Split-Release mit HUMMINGBIRD OF DEATH, besonders zufrieden bin. Das war ein radikales Schlusswort. 2010/11 war ich außerdem bei RUIDOSA INMUNDICIA an der Gitarre. Viele Konzerte, vor allem international, aber ich war mit ihnen nie im Studio. Sicher eine der besten Wiener Bands ever. Aktuell arbeite ich neben EXTREM an einem minimalistischen, reduzierten Bandprojekt, wofür ich allerdings noch eine Sängerin und Schlagzeugerin suche, was in Wien weiterhin nicht leicht ist.

Welche Platten gibt es noch von EXTREM? In den vergangenen Jahren gab es einige Wiederveröffentlichungen.

Peter:
Die Split-LP gab’s ja schon 1986 auf Tape gemeinsam mit den Aufnahmen von 1984, 2008 kam das Ganze auf CD und 2012 als Doppelalbum bei Höhnie Records. Dazu kommt noch die 7“-EP von 1987, die eigentlich nur ein Teil von einer geplanten LP war, die vielleicht doch noch ... wer weiß. Dann das Tape von der zweiten Tour 1988, „Live At Troll“. 1989 gab’s noch ein Demotape, deren Songs ein Jahr später noch mal für die „Voluntary Enslavement“-LP neu aufgenommen wurden und die schon sehr stark in Richtung Metal gingen.

Gibt es Pläne, was EXTREM betrifft?

Peter:
Spaß haben, mal sehen, was kommt ...

Helmut: Mir ist die rauhe Energie wieder sehr nahe. Es gibt keinen fixen Plan. Das ist für mich die beste Voraussetzung, wieder als Band aufzutreten.

Dierk: Ich habe Spaß daran, fast 35 Jahre später wieder der Lehrbub und mit knapp fünfzig der Jüngste in der Band zu sein.