PRAISE THE PLAGUE

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Zusammenhalt ist Trumpf

Die Berliner Black-Doomer bringen mit „The Obsidian Gate“ ihre dritte Platte an den Start. Wir sprechen mit Frontmann Rob über die schwierige Corona-Zeit, Konzerte nach der Pandemie und Krisenbewältigung.

Düster, brachial und beängstigend – hat Musik wie die eure vor dem Hintergrund der globalen Entwicklungen noch einmal eine ganz neue emotionale Dimension erhalten?

Die Emotionen, die wir versuchen mit unserer Musik zu transportieren, waren schon immer sehr präsent. Tatsächlich glaube ich, dass Themen wie zum Beispiel Depressionen während der Pandemie eher in den Hintergrund geraten sind, da sich die typischen Kommunikationswege stark geändert haben. Die neue Dimension wäre dann eher, dass es Menschen gibt, die versuchen, lauter und deutlicher über Themen wie Depressionen zu reden, da sie gemerkt haben, wie stark es hinten runtergefallen ist.

Lange galten hierzulande Kontaktbeschränkungen oder sogar Ausgangssperren. Welche Schwierigkeiten beim Schreiben, Proben und Aufnehmen galt es in der Hinsicht zu meistern?
Anfangs hatten wir im Bezug aufs Songwriting wenig bis keine Probleme damit. Klar, wir konnten nicht proben, allerdings schreiben wir im Proberaum auch keine Songs. Unsere Ideen werden in der Regel zu Hause aufgenommen, ausgetauscht und dann weiter bearbeitet. Die Studioaufnahmen waren da schon etwas schwieriger zu organisieren, aber auch nicht unmöglich. Wir sind letztendlich alle einzeln ins Studio gefahren, um unsere jeweiligen Parts aufzunehmen.

Berlin ist eine der großen deutschen Konzerthochburgen. Die Pandemie hat viele Veranstalter und Clubbesitzer aber in die Existenznot getrieben. Gab es persönliche Schicksale, die euch bewegt haben? Wie ist die Situation im Moment?
Zum Glück haben es viele Läden bis hierher geschafft, aber noch ist ja nicht alles überstanden. Leider mussten ein paar, wie das Toast Hawaii, ihre Türen schließen. Aber im Moment macht sich glücklicherweise schon ein Gefühl von Erleichterung breit. Wir hoffen, dass es von nun an wieder bergauf geht.

Aktuell fährt die Live-Industrie langsam wieder hoch. Aber werden Konzerte künftig noch dieselben sein wie vor Ausbruch der Pandemie? Welche eventuellen Bedenken habt ihr dabei?
Es ist uns enorm wichtig, dass die Konzerte in einem sicheren und empathischen Umfeld stattfinden. Das war es schon immer, jetzt umso mehr. Es wird sicherlich noch dauern, bis wir wieder ausgelassen, ohne beklemmende Gedanken bezüglich einer möglichen Ansteckung Konzerte genießen können. Wichtig ist aber auch, dass wir die Bands, Veranstalter und Clubs so gut wir können unterstützen, damit diese wieder auf die Beine kommen. Es ist schon erstaunlich, was einige Künstler und Veranstalter auf die Beine gestellt haben. Wir selbst haben natürlich nicht die Reichweite, aber dennoch versucht, mit unseren Mitteln für uns wichtige Themen zu supporten. So haben wir letztes Jahr im September unseren Release von „Live At Fall Of Man“ genutzt, um Spenden für eine Berliner Depressionshilfe zu sammeln.

Hat sich eure persönliche Sichtweise auf das Dasein als Musiker und das Leben an sich in den vergangenen anderthalb Jahren verändert?
Ich denke nicht. Wir haben seit jeher einen starken Zusammenhalt, sehen und nehmen die Dinge, wie sie sind. Klar, die Zeit in der Pandemie war und ist nicht einfach, jedoch gibt es weitaus schlimmere Dinge im Leben, und manch andere hat es weitaus härter getroffen als uns.