MÈLANCOLIA

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Senkrechtstarter

Es geht schnell für die in Melbourne beheimateten ­MÈLANCOLIA. Direkt mit ihrem ersten Album ist die Band bei einem der größten Metallabels der Welt gelandet. Wie es dazu kam und was hinter „Horror_Ethereal“ steckt, erklärt uns Gitarrist Joshua Taafe.

MÈLANCOLIA sind eine ziemlich neue Band, ihr habt euch 2022 gegründet – nur ein Jahr später veröffentlicht ihr ein Album auf Nuclear Blast Records und spielt eure erste Show mit THY ART. Die Dinge entwickeln sich ziemlich schnell für euch. Wie erklärst du dir diesen rasanten Aufstieg?

Wir haben von 2019 bis ein paar Monate vor der Veröffentlichung von „Horror_Ethereal“ satte zwei bis zweieinhalb Jahre an dieser ersten Platte gearbeitet, also hatten wir viel Zeit, um uns auf den „Start“ vorzubereiten. Letztendlich beruht der Aufstieg der Band auf jeder Menge harter Arbeit, nicht nur von uns, sondern auch von den Leuten in unserem Umfeld, von jedem bei Nuclear Blast, der uns auf dem Weg dort hin geholfen hat, wo wir jetzt sind.

Deathcore, Death Metal, wie auch immer man es nennen will, scheint mit Bands wie LORNA SHORE oder THY ART IS MURDER einen überraschenden Popularitätsschub zu erleben. Habt ihr das Gefühl, dass diese Bands den Weg für MÈLANCOLIA geebnet haben – musikalisch, aber auch in der Hinsicht, dass es für extremen Metal einfacher geworden ist, Aufmerksamkeit zu bekommen?
Hundertprozentig. Es gibt eine ziemlich umfangreiche Liste von Bands und Künstlern, die wir wirklich respektieren und bewundern für den Erfolg, den sie in einem Genre haben, das nicht unbedingt immer so massentauglich ist. Wir lassen uns natürlich von den Bands inspirieren, die vor uns da waren oder die noch kommen, aber wir haben auch eine ganz klare Vision für uns selbst. Wenn wir Bands sehen wie LORNA SHORE, die auf ihrer Headliner-Tour in den USA vor unverschämt vollen Häusern spielten, spornt uns das an, uns weiterhin anzustrengen, um das hoffentlich eines Tages auch zu erreichen.

„HissThroughRottenTeeth“ erzählt von einer gefallenen Gottheit – kannst du die Idee hinter dem Text erklären?
Im Wesentlichen ist es die Geschichte einer Gottheit, die in menschliche Form gezwungen und all ihrer Macht beraubt wird, aber ihr Wissen behält. Teilweise inspiriert durch den Fall Luzifers, aber größtenteils ist es unsere eigene Idee. Es ist im Wesentlichen ein Kommentar zur menschlichen Existenz, ihren Widersprüchen und Übeln. Etwa der Kreislauf von Leben und Tod, der uns keine Wahlmöglichkeit lässt. Wir müssen das ertragen, ob wir wollen oder nicht.

Würdest du „Horror_Ethereal“ als Konzeptalbum bezeichnen? Wie hängen für dich die Geschichte und die Musik zusammen?
Ja, es ist tatsächlich ein Konzeptalbum. Die Texte dienen immer der Musik. Wenn ein Song eine traurige Stimmung hat, dann ist der Text zwangsläufig auch traurig, klingt er aggressiv, dann ist der Text aggressiv und so weiter.

Die Gottheit wird mit Wissen, aber ohne Macht auf die Erde geworfen – das ist etwas, was wir in vielerlei Hinsicht in der Realität sehen können. Die Wissenschaft wird verleugnet und der Wandel, den wir brauchen, wird verlangsamt oder kommt ganz zum Stillstand. Das wäre meine Interpretation – würdest du dem zustimmen?
Das ist zwar eine interessante Sichtweise auf die Texte und wir ermutigen die Leute immer, ihre eigene Bedeutung zu finden, aber ich würde sagen, nein. Es ist wirklich eine fiktive Geschichte, geschrieben als ein Stück Horror. Es gibt keine Botschaft, es ist nur eine Katharsis für die mentale Gesundheit und die Kämpfe, die unser Sänger und wir von Zeit zu Zeit durchgemacht haben.

Nach dem Schnellstart der Band, werdet ihr das Tempo beibehalten? Was steht im Jahr 2023 für euch noch an?
Das werden wir sicherlich. Vielleicht werden wir 2024 das Tempo sogar erhöhen, vielleicht aber auch nicht. Was steht für 2023 auf dem Plan? Es gibt noch ein paar weitere Shows in Australien, bevor das Jahr zu Ende ist, über die wir im Moment noch nichts sagen können, aber da sind eine ganze Menge Dinge, die wir in Angriff nehmen können, also werden wir sehen.