LOADED

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Ska City Rockers

Ob sie nun eine Punk- oder Skaband sind, wissen sie selbst nicht so genau. Fest steht, eine typische Skapunk-Band ist das Heidelberger Trio ganz gewiss nicht. Sänger und Gitarrist Nick meint: „Wir lassen einfach die Musik sprechen.“ Die hat von Song zu Song mal mehr Elemente von einem, mal mehr vom anderen, wobei das neue Album auf dem Bochumer Punklabel Dirty Faces weitaus aggressiver ausgefallen ist als die davor.

„Ich war sehr sauer und frustriert, seit dieses Arschloch von Bush und seine Kumpels die Präsidentenwahl gestohlen haben und begonnen haben, alles in den Dreck zu ziehen. Teilweise auch, weil wir seit ein paar Jahren nicht mehr mit einem Saxophonisten spielen und einen neuen, großartigen Gitarristen dazu bekommen haben. Und auch, weil ich zurzeit viel CIRCLE JERKS gehört habe, und schlussendlich weil die Songs eben so entstanden sind.“ So die Erklärung von Nick, für den die Inhalte seiner Lieder Nick immer wichtiger wurden: „Texte sind für uns sehr wichtig, speziell beim neuen Album. Wir wollen Menschen, die wissen, worüber wir singen, und die auch mitmachen. Deshalb machen wir Musik – um Leute zusammenzubringen.“

Nick ist Amerikaner und vor 14 Jahren aus den USA ausgewandert. „Ich bin Ende 1990 von Kalifornien nach Heidelberg gezogen. Die anderen Originalmitglieder habe ich alle 1991 dort kennen gelernt. Wir haben aus Spaß angefangen zu spielen, und dabei ist es auch geblieben. Meine Familie lebt noch in Kalifornien, und ich habe noch viele Freunde dort.“ Dass LOADED mittlerweile zu einem Trio zusammengeschrumpft sind, sieht Nick eher positiv: „Unser Saxophonist verließ uns vor zwei Jahren, nachdem Martin gerade bei uns als Gitarrist eingestiegen war. Die Lieder, die ich geschrieben habe, waren nicht wirklich für Bläser geeignet. Außerdem spielt Martin so gut wie zwei Musiker. Deshalb haben wir beschlossen, es dabei zu belassen. Mit drei Leuten ist es generell einfacher zu touren und zu proben.“

Auffällig ist, dass sich im Rhein-Neckar-Delta durch die Stützpunkte der Alliierten eine sehr starke Szene entwickelt hat. Nick stimmt dem zu: „Es half uns definitiv, dass wir aus der Region kamen. Dort war Ska immer sehr angesagt. Wir waren immer mit Bands wie NGOBO NGOBO oder DR. WOGGLE & THE RADIO enge befreundet. In jeder Art von Szene bekommst du das zurück, was du ihr gegeben hast. In diesem Sinn haben wir immer versucht, neue Bands aus unserer Region zu unterstützen, so wie uns früher auch geholfen worden ist.“ Es passt ins Bild, dass Nick gerne auch einmal in der Region auflegt: „Als DJ bin ich musikalisch sehr offen. Von Ska über Punk bis zu anderen Subkulturen. Aber in den letzten paar Jahren ist es mehr Northern Soul und früher 60s R&B geworden. Hauptsächlich lege ich im Café Central in Weinheim, im JuZ Mannheim oder auf Scooter Runs und Partys auf.“

Trotzdem steht natürlich LOADED im Mittelpunkt. Die lange Tour zur neuen Platte „Fearless Street“ war laut der Band überaus gut. „Es ist immer atemberaubend zu hören, wenn Leute deine Lieder während der Shows mitsingen. Höchstwahrscheinlich haben wir diesmal den meisten Spaß auf Tour, den wir jemals hatten. Wir trafen viele nette Leute und sahen einen Haufen alter Freunde wieder. Wirklich Tiefpunkte gab es nicht. Und keine Ahnung, ob das jetzt ein Höhepunkt war, aber ein Typ hat sich bei der Show in Braunschweig seinen Arm gebrochen, als er wild Pogo tanzte. Er hat dies jedoch erst am nächsten Morgen bemerkt, dass er gebrochen ist. Ich schätze mal, dass da Alkohol im Spiel war.“