Blake Coddington gründete LETDOWN. als Social-Media-Projekt während der Pandemie. Doch während die meisten von uns ihre neuen Lockdown-Hobbys mittlerweile wieder abgelegt haben, hat Blake sich in Chicago weitere Musiker dazugeholt und so wurde aus LETDOWN. eine echte Band, deren Songs millionenfach gestreamt werden.
LETDOWN. begann als Pandemie-Projekt, ist aber jetzt eine „richtige“ Band. War es ein einfacher Übergang für dich vom musikalischen Content Creator zum tourenden Musiker mit einer physisch veröffentlichten Platte?
Nein, es war auf keinen Fall leicht. Aber mit Hilfe des fantastischen Managements von Roger Jansen und meinem Plattenlabel Big Loud Rock wurde es leichter. Meine Musik einem Live-Publikum vorzustellen, war einfach der nächste Schritt, von dem ich immer geträumt hatte, und ich habe ihn mit offenen Armen begrüßt.
Was, würdest du sagen, war die größte Überraschung auf deinem Weg als Musiker?
Am überraschendsten war für mich die Tatsache, dass die Leute meine Musik tatsächlich hören, dass ich bei den Leuten ankomme und anderen helfen kann.
Als jemand, der mit Social Media angefangen hat – fühlt sich das „normale“ Musikgeschäft verglichen damit wie etwas aus einer anderen Zeit an? Gibt es Parallelen?
Ich weiß nicht genau, wie das Musikbusiness früher ablief, außer dass man in den Fünfziger Jahren von einem Anzugträger angesprochen wurde, der sagte: „Junge, du hast das Zeug dazu, unterschreibe diesen Vertrag und du wirst ein Star“, haha! Es ist bei mir so gelaufen, wie es gelaufen ist, und ich schätze, dass es bei jedem Künstler anders ist.
Wie hat es sich angefühlt, deine Musik zum ersten Mal aus dem Internet und den sozialen Medien auf die Bühne zu bringen?
Es fühlte sich unglaublich an, es war die Bestätigung, die ich brauchte, um zu wissen, dass es wirklich funktioniert.
Was würdest du Musikern im Jahr 2023 raten – wie würdest du aus deiner Erfahrung heraus eine Karriere starten?
Verärgere alle. Just do it. Poste zwanzig Mal am Tag etwas auf TikTok und Instagram und Facebook. Nimm dir Zeit für deine Inhalte. Interagiere mit deinen Followern, auch wenn es nur zwei sind. Hör nicht damit auf, sondern mach immer weiter. Die ganze Welt liegt dir zu Füßen, und wenn du denkst, dass du über den anderen auf TikTok stehst, die sich selbst pushen, oder glaubst, dass du albern oder dumm wirkst, liegst du falsch. Es ist da, hol es dir!
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Isabel Ferreira de Castro