KUBLAI KHAN TX

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Stumpf ist Trumpf

So geradlinig und einfach die Musik der Texaner oftmals ist, so geradeaus und trocken sind auch die Antworten von Sänger Matt Honeycutt. Ob der Gute wirklich nicht mehr zu sagen hatte oder seine knappen Repliken der aktuell laufenden Tour in Australien geschuldet sind, bleibt sein Geheimnis.

Nach eurer EP „Lowest Form Of Animal“ habt ihr mir gesagt, dass ihr euch vorstellen könntet, in Zukunft nur noch EPs zu machen. Warum seid ihr mit „Exhibition Of Prowess“ trotzdem zu einem kompletten Album zurückgekehrt?

Wir sind ins Studio gegangen mit der Absicht, eine EP aufzunehmen. Am Ende waren wir schneller mit den Songs durch, als wir erwartet hatten, also haben wir einfach weiter geschrieben und aufgenommen, und heraus kam ein Album. Es dauert nur etwa zwei Wochen bei 475 °C im Ofen und schon hat man ein KUBLAI KHAN TX-Album.

Im April 2023 habt ihr „Theory of mind“ veröffentlicht. Wurde dieser Song bereits mit Blick auf ein neues Album geschrieben? War er die Blaupause für den Rest des Albums?
Wir haben „Theory of mind“ aufgenommen, ohne an zukünftige Songs zu denken. Wir hatten Touren geplant und wollten neue Musik herausbringen. Also haben wir nur einen Song aufgenommen, um live etwas Neues präsentieren zu können. Aber nachdem wir das Album geschrieben hatten, konnten wir es uns nicht erlauben, ihn bei der Veröffentlichung wegzulassen.

Ihr seid für die Aufnahmen und die Produktion zu Randy LeBoeuf zurückgekehrt. Ist es für euch wichtig, mit einem bekannten Namen zu arbeiten, der eure Band und euren Sound kennt?
Randy ist ein wesentlicher Bestandteil von KUBLAI KHAN TX. Sein Schreiben und Produzieren ist der Schlüssel zu dem, was wir tun, und wir würden es nie ohne ihn versuchen.

Was bringt „Exhibition Of Prowess“, was eure vorherigen Alben nicht hatten?
Wir geben nur Gas und bremsen nie. 24 Minuten KKTX in ihrer wahrhaftigsten Form. Wir haben viele Jahre und Meilen investiert, um an diesen Punkt zu gelangen. Also haben wir vor, der Welt das zu zeigen, was wir am besten können.

Mit „X“ habt ihr einen klaren Statement-Track auf dem neuen Album. Warum ist es auch im Jahr 2024 noch wichtig, Straight Edge zu repräsentieren?
Straight Edge war schon immer eine Grundlage für mein Leben, auf die ich stolz bin. Wie bei jedem unserer Songs, wenn es für uns wichtig ist, was wir erleben, wollen wir darüber sprechen.

Warum benötigt „Antpile“, 2017 der Opener von „Nomad“, einen zweiten Teil, der hier das Album abschließt?
Es musste gemacht werden.

Ich mag die kurzen, sehr reduzierten Parts in eurer Musik, wo es nur Bass und Schlagzeug gibt. Planst du diese Teile schon beim Schreiben ein oder hast du auch Gitarren in den Demos, die du herausnimmst, um es noch härter zu machen?
Diese Teile entstehen organisch irgendwo im Schreibprozess. Wir machen oft den Witz, dass wenn man einen soliden KUBLAI KHAN TX-Part will – einfach die Gitarre stumm schalten.

Nachdem ihr schon Scott Vogel auf der letzten EP hattet, gibt es nun wieder zwei Gäste auf „Exhibition Of Prowess“ – Dave Peters und Jamey Jasta. Wie bist du mit ihnen in Kontakt gekommen und warum habt ihr entschieden, sie auf dem neuen Album singen zu lassen?
Manchmal schreibt man einen Track und sagt sich einfach, verdammt, wisst ihr, wer sich in diesem Song gut machen würde? Und der Rest ist Geschichte. Wir sind schon sehr lange Fans von HATEBREED und ­THROWDOWN und ein Großteil unserer Musik ist direkt von diesen beiden Bands beeinflusst. Es ist uns also eine große Ehre.

Ich habe den Eindruck, dass es vor „Nomad“ die „alten“ KUBLAI KHAN gab und danach neue. Die einen spielen im Underground und die anderen gehen über die Grenzen hinaus. Fühlt sich das innerhalb der Band auch so an?
Wir tun einfach, was wir tun. Wir treffen keine bewussten Entscheidungen darüber, wie die Band wahrgenommen wird, oder versuchen, etwas zu verändern. Wir machen das, was wir immer gemacht haben, und werden es auch weiterhin so machen. Wenn überhaupt, dann sind wir im Laufe der Jahre lockerer geworden. Wir nehmen uns selbst weniger ernst. Wir haben uns darauf konzentriert, eine gute Zeit zu haben und das Publikum so viel wie möglich mit einzubeziehen.