HORSE JUMPER OF LOVE

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Nüchtern betrachtet

Die in Boston beheimatete Band stellt mit „Disaster Trick“ ihr zweites Album vor. Dafür, dass im Vorfeld seitens der Band darauf aufmerksam gemacht wurde, dass man zum ersten Mal ohne den Einfluss von Alkohol aufgenommen hat, gibt sich Sänger und Gitarrist Dimitri Giannopoulos bei Nachfragen zu dem Thema dann doch recht verschlossen und ausweichend.

Du hast gesagt, dass dies die erste Platte sei, die ihr nüchtern aufgenommen habt – kannst du uns erklären, wie euer Aufnahmeprozess bisher aussah und wie er sich verändert hat?

In der Vergangenheit war ich weniger fokussiert. Nicht nur wegen des Alkohols, sondern auch weil ich das Gefühl hatte, dass ich keine so klare Vision hätte. Dieses Mal fühlte es sich klarer an, weil ich mich in einem anderen Abschnitt meines Lebens befinde.

Inwiefern, würdest du sagen, macht sich die An- oder Abwesenheit von Alkohol während der Aufnahmen bei euch bemerkbar?
Ich habe das Gefühl, dass wir als Band bei den Aufnahmen selbstbewusster klingen.

Du hast auch gesagt, dass du sowohl harte als auch sanfte Musik magst – wie hast du das auf vergangenen Aufnahmen dargestellt und wie kommen diese beiden Seiten auf dem neuen Album zusammen?
Ich habe einige Alben, die sanfter sind als andere. Ich mache Phasen durch, in denen ich eher softe Sounds machen möchte, und andere Phasen, in denen ich mehr Lust auf Heavy Music habe. Manchmal hängt es davon ab, wo ich wohne und welchen Platz ich dort habe. Wenn ich meinen lauten Verstärker aufstellen und elektrisch spielen kann, neige ich dazu, härtere Musik zu schreiben. Wenn ich in einem kleineren Raum eingesperrt bin oder keinen leicht zugänglichen Proberaum habe, schreibe ich eher akustische Songs.

„Disaster Trick“ scheint mir ein sehr persönliches Album zu sein – inwiefern repräsentiert es deiner Meinung nach deine Lebenssituation?
Es ist einfach ein Album, auf dem ich versucht habe, ehrlich zu sein. Ich denke, meine anderen Alben sind auch so. Der Sinn, etwas Künstlerisches zu machen, liegt doch darin, ehrlich zu sich selbst zu sein, es ist ein Werkzeug, das einem helfen kann zu verstehen, wie man sich fühlt. Ich bin mir immer noch nicht sicher, wo ich im Leben stehe, aber die Musik ist der Weg, auf dem ich versuche, meinen emotionalen Zustand zu verstehen.