Passend zur neuen Veröffentlichung der Waliser, der Picture Disc „Gravity/Birdcage“, sprechen wir mit Sänger Lucas Woodland über Veränderungen im Musikbusiness sowie die Zeit in der Isolation.
Ihr habt euch entschlossen, „Gravity“ und „Birdcage“ als Doppel-A-Seite zu veröffentlichen. Was war die Intention, diese Songs jetzt so zu veröffentlichen und nicht auf einem neuen Album?
Die Musikindustrie hat sich so stark verändert in den letzten fünf Jahren. Singles rauszubringen rechnet sich nun mehr als Alben. Auch wenn uns dies persönlich nicht gefällt – wir gehören zu den Menschen, die es lieben, Alben zu kaufen und eine intimere Beziehung zu der Musik aufzubauen, statt nur einen Song zu streamen. Diese Seven Inch ist der perfekte Kompromiss, es profitabel zu gestalten und unseren Fans trotzdem etwas Besonderes in Form von Vinyl geben zu können.
Beide Songs wurden von Romesh Dodangoda produziert, der zuvor schon mit BRING ME THE HORIZON und TWIN ATLANTIC gearbeitet hat. Wie war diese Erfahrung?
Es war fantastisch. Romesh ist der beste Produzent in Wales und jemand, mit dem jede walisische Band zusammenarbeiten möchte. Wir sind also froh, dass wir die Gelegenheit dazu hatten. Er hat unseren Sound wirklich verfeinert und gerade meinen Gesang brillant produziert. Wir klingen in diesen beiden Liedern definitiv besser als je zuvor! Wir waren besorgt, dass einige unserer Fans diese Songs nicht mögen könnten, da sie etwas poppiger als gewohnt sind, aber wir haben viele coole und unterschiedliche Songs für Album Nummer zwei in petto, also keine Sorge.
Eine Doppel-A-Seite auf einer Picture Disc zu veröffentlichen ist eher selten geworden. Was sind andere Dinge, die ihr als Band gerne tun würden, die unkonventionell erscheinen?
Wir möchten die Double-A/Split-EP-Vinyl-Sache zu einem wiederkehrenden Standard in unserem Backkatalog machen. Es hilft uns, Songs auf originelle Weise und häufiger zu veröffentlichen, was großartig ist. Wir werden immer eine „Album-Band“ bleiben, aber es schadet nicht, auch neue Dinge auszuprobieren.
Ich bin mir nicht sicher, ob ihr von eurer Musik leben konntet, aber angesichts der Dinge, die gerade wegen Corona passieren, wie geht es euch derzeit?
Es ist eine sehr beängstigende, unsichere Zeit für viele von uns. Um ehrlich zu sein, Musiker in unserer Position werden immer wegen des Geldes gestresst sein, es ist also nichts Neues. Wir versuchen einfach, nicht darüber nachzudenken und positiv in die Zukunft zu blicken.
Welchen Rat möchtet ihr euren Fans geben, falls sie aktuell am struggeln sind?
Der Grund dafür, dass Musik uns im Leben so sehr hilft, ist der, dass es so viel gibt, auf das man sich beziehen kann – man muss sich mit seinen Gefühlen nicht mehr allein fühlen. Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass in dieser Situation niemand allein ist! Wir machen das alles gemeinsam durch, und wenn ihr euch jemals allein fühlt oder euch in einer schwierigen Situation befindet, wendet euch an eure Freunde.
© by Fuze - Ausgabe #82 Juni/Juli 2020 und Christian Heinemann
© by Fuze - Ausgabe #87 April/Mai 2021 und Arne Kupetz
© by Fuze - Ausgabe #101 August/September 2023 und Rodney Fuchs
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