Das Debütalbum dieser englischen Band ist ein Brocken. Mit klaren SLIPKNOT-Einflüssen, gerade was Drums und Percussion angeht, wälzen sich die fünf Musiker durch einen Wutanfall in musikalischer Form. Warum es manchmal wichtig ist, einfach laut „Fuck!“ zu schreien, erklärt uns Sänger Harvey.
„A Mind Waiting To Die“ ist euer erstes Album und ich habe das Gefühl, dass es eine Menge Frustration und Wut kanalisiert – kannst du uns erklären, was der Kern dieses Albums ist?
Wir haben es während des Lockdowns geschrieben, als Corona sehr präsent in unserem Leben war. Ich habe die Texte basierend auf dem geschrieben, was ich in dieser Zeit durchgemacht habe. Ich hatte mein ganzes Leben lang mit psychischen Problemen zu kämpfen und ich glaube, dass diese zwei Jahre alles, was ich durchgemacht habe, noch verstärkt haben. Aber hey, wir haben wenigstens ein gutes Album daraus gemacht!
Du hast gesagt, dass du das Album während einer Entziehungskur geschrieben hast. Was denkst du, wie sich das bei der Platte und in den Texten zeigt?
Es ist ein Album über psychische Gesundheit und die damit verbundenen Kämpfe. Ich habe das Gefühl, dass ich in meinen Texten am ehrlichsten sein kann, und ich hoffe, die Leute spüren das, wenn sie es sich anhören.
Irgendwann beim Hören der Platte hatte ich das Gefühl, dass die Musik einen Schritt zurücktritt und ich nur noch pure Wut höre, wie bei dem „Fuuuuck!“ am Ende von „Killing floor“. Wie hat dir das Album geholfen, deine Probleme zu verarbeiten?
Es ist in gewisser Weise sehr kathartisch. Fast wie diese Wuträume, in denen die Leute Geld bezahlen und irgendetwas kaputthauen dürfen, um ihre Wut rauszulassen. GRAPHIC NATURE funktionieren für mich genau so. Es ist eine Art von Befreiung, ich liebe es.
Eine Sache, die mir aufgefallen ist, sind die Drums – da gibt es einen SLIPKNOT-Einfluss, würde ich sagen, der hilft, das Album noch aggressiver zu machen, es macht die Musik unerbittlich. Siehst du das auch so?
Ja, unser Schlagzeuger Jack ist ein absolutes Kraftpaket, haha! Wir haben uns für die Platte von überall her inspirieren lassen. Von Neunziger-Jahre-Nu-Metal-Bands über Drum&Bass bis hin zu Filmsoundtracks. Jeder fügt dem Mix seine eigene Note hinzu und ich denke, wir haben hier wirklich etwas Besonderes geschaffen.
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