Trickreich, der Bandname GELD wie der Plattentitel „Currency // Castration“ ... denn „currency“ bedeutet Währung, dazu passt das (vermeintliche) deutsche Wort Geld – „to geld“ ist im Englischen aber auch ein Synonym für Kastrieren. Diese Doppeldeutigkeit öffnet wiederum Tür und Tor für assoziationsreiche Gedankengänge. 2016 kam das erste Album der Hardcore-Band aus Melbourne, Australien, 2018 erschien mit „Perfect Texture“ auf Iron Lung das Debütalbum. Es folgte 2020 auf Static Shock „Beyond The Floor“, damit wuchs die internationale Bekanntheit, und so wurde auch Relapse auf die Formation um Shouter Al Smith, Drummer Tom Rowley, Gitarrist Cormy Sheehan und Bassist Pete Dupre aufmerksam.
Zuerst eine offensichtliche Frage von einem deutschen Magazin: Warum habt ihr das deutsche Wort für Geld als Bandnamen gewählt?
Cormy: Nun, im Englischen bedeutet „to geld“ auch „ein männliches Tier kastrieren“ oder im übertragenen Sinne „der Vitalität oder Kraft berauben“. Es liegt eine köstliche Ironie in der Vorstellung, dass das deutsche Wort für Geld das englische Wort für das Abschneiden von Penissen ist. Auch die alte Maxime „Geld ist Macht“ ist jedem bekannt, die Gegenüberstellung mit der Kastration untergräbt sie. Männer haben eine tief sitzende Angst vor der Kastration, es ist eine ständige Sorge ... Oh nein, mein Penis! Es ist so ähnlich, wenn Reiche auf die Armut schauen. Sie ist ihnen ein absolutes Gräuel. Und wir sind im Geschäft, um diesen existenziellen Schrecken in der großen Masse zu verbreiten. GELD: Money music for cutting off dicks.
Tom: Ich glaube, es war eine dieser dummen Ideen, die einem kommen, wenn man sich den Arsch aufreißt, um sich einen Bandnamen auszudenken, und alle Vorschläge werden abgelehnt oder sind nicht besonders gut. Namen wie „Tisch“ oder „Popel“ wurden sofort wieder verworfen. Irgendwann sagte Cormy: „Warum nennen wir die Band nicht Money?“ Nach einer Stunde googlen, in der ich „Money“ in alle möglichen Sprachen übersetzt habe, bin ich auf Deutsch gestoßen und siehe da: Geld. Das war der coolste Name von allen und wie Cormy sagte, er hat eine doppelte Bedeutung. Als wir in Europa waren, haben uns die Leute mit großer Freude erzählt, dass dies in vielen Ländern der Name der Währung ist.
Cormy: Die Doppeldeutigkeit des Bandnamens führt zu einer weiteren Frage: Bedeutet Währung Kastration? Ist die Währung eine Kastration? Und wenn ja, kommen wir dann vielleicht zu einer marxistischen Betrachtung der postindustriellen Gesellschaft, in der der gegenwärtige und langsam kommende Zusammenbruch der globalisierten Wirtschaft die unausweichliche Folge der zerfallenden kapitalistischen Ordnung ist? Oder vielleicht verschmelzen wir auch nur libertären Cryptobro-Hardcore, Cybercore-Metal und Cypherpunk-Industrial. Oder es klingt einfach cool. Such’s dir aus.
Einer der Songs trägt den Titel „Geld = Gas of corruption“. Und in „Success“ heißt es: „What is gold when society falls?“ Gibt es also eine Art roten Faden, ein gemeinsames dystopisches Thema für dieses Album?
Cormy: Der Strudel, der Abstieg, der Zerfall. Schau dich einfach um – wir leben inmitten des Zusammenbruchs. Die dystopische Science-Fiction-Zukunft findet bereits statt und dies ist der Prolog, die Farce um uns ist nicht mehr lange zu verbergen. Ich habe drei Kinder – wie sieht ihre Zukunft aus? All die „Wohlfühl“-Module in der Schule werden ihnen nicht helfen, mit einem überhitztem Planeten zurechtzukommen, um ehrlich zu sein. Ganz zu schweigen von dem neuen Feudalismus, der um uns herum herrscht.
Tom: Es ist witzig, als wir das letzte Album aufgenommen haben, war es gleichzeitig eine der dunkelsten, aber auch lustigen Zeiten meines Lebens. Ich denke, wir haben das damals alle ein bisschen durchgemacht. Ich schätze, dass wir als Menschheit allgemein etwas düsterer und glücklicher sind, und dennoch glaube ich, dass dies unsere bislang düsterste und härteste Veröffentlichung ist. Es könnte eine Art Exorzismus vom Trauma der späten Zehner Jahre sein.
Eine Band ist wie eine Beziehung und man hört immer gerne Geschichten, wie sich Menschen kennen und lieben gelernt haben ...
Cormy: Unser Sänger Al hat vor etwa zehn Jahren in einer Kneipe in der Nähe meiner Wohnung gearbeitet. Er trug immer coole Punk-Shirts und ich trug coole Punk-Shirts und irgendwann fingen wir an, uns über coole Punkbands zu unterhalten, und stellten fest, dass wir viele gemeinsame Freunde haben, uns aber nie getroffen hatten. Eines Tages saßen Tom und Isaac, der anfangs bei uns Bass spielte, in der Bar und sprachen mit Al über eine DIE KREUZEN-Tribute-Band, die sie gerade gründen wollten, doch ihr Gitarrist hatte sie gerade verlassen. Die erste DIE KREUZEN-LP gehört für mich definitiv zu den zehn besten Punk-LPs aller Zeiten, oder vielleicht sogar zu den fünf besten. Ich dachte nur „Ich, ich, ich, ich!“, obwohl ich sie nicht kannte und eigentlich mit Tom verfeindet war, weil zwei unserer früheren Bands, KRÖMOSOM und VAGINORS, 2013 beim Chaos in Tejas Fest in Austin gespielt hatten und es dabei zu einem kleinen Zwischenfall kam. Aber das war alles Schnee von gestern, also haben wir gejammt, und es funktionierte! Dann hat sich Isaac verabschiedet und ist an die Küste gezogen, um zu surfen und Kinder zu bekommen. In der Woche davor kam Pete, den ich noch nie getroffen hatte, aber dessen vorherige Bands ich kannte, bei einer Show auf mich zu und sagte: „Hey, wenn ihr mal einen Bassisten braucht, dann meldet euch bei mir.“ Und das taten wir dann. Oh, und der DIE KREUZEN-Bezug ist auch der Grund, warum wir dachten, dass ein deutscher Name cool wäre.
Tom: Ja, Al und ich waren schon zusammen in einer Band und waren stark beeinflusst von Bands wie POISON IDEA, GAUZE, DIE KREUZEN, H100S ... also wollten wir etwas machen, das mehr in diese Richtung geht. Wir haben eine Weile gejammt, bis ich eines Tages mit Isaac in diese Bar ging. Ich glaube, Isaac war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal dabei, sondern nur Al und ich. Cormy und ich tranken etwas zusammen, legten unsere Streitigkeiten bei und machen jetzt seit fast zehn Jahren wunderschöne Musik miteinander. Am Anfang war es eigentlich nur ein „Nebenprojekt“, da wir alle andere Bands hatten, aber mit der Zeit wurde GELD das wichtigste Pferd in unserem Punk-Rennen.
Und wenn ich mal so offen fragen darf ... was macht ihr „geldmäßig“, also für euren Lebensunterhalt?
Cormy: Tom, unser Schlagzeuger, und Pete arbeiten auf dem Bau, Al stellt Lebensmittel her und betreibt mit seiner Frau ein Geschäft, und ich arbeite als freiberuflicher Berater für digitale Kommunikation.
Aktuell scheint es so, dass wann immer man eine Band aus Australien in die Finger bekommt, dann kommt sie aus Melbourne. Also Melbourne, ein Musikerparadies?
Cormy: Das ist es wirklich. Melbourne ist der beste Ort der Welt für Musik. Ich kam zum ersten Mal vor 16 Jahren zur Hochzeit meiner Schwägerin hierher. Ich bin kein Australier, ich komme ursprünglich aus Irland. Wir verbrachten zwei Wochen in Sydney und eine Woche in Melbourne – die beiden Städte sind sehr unterschiedlich und es gibt eine starke Konkurrenz. Nachdem ich nach Melbourne gezogen bin, weißt du ja, welche bei mir gewonnen hat. Fairerweise muss man sagen, dass Melbourne Sydney in so ziemlich jeder Hinsicht haushoch überlegen ist – abgesehen von den Stränden, die sind in Sydney schöner. Wir haben vor ein paar Wochen dort gespielt, und es war der Hammer. Einige der besten aktuellen Bands des Landes kommen von dort: PRIMITIVE BLAST, ROBBER, DEMOLITION, SPEED, RAPID DYE ... Das Hauptproblem in Sydney sind die fehlenden Veranstaltungsorte, aber in letzter Zeit ist es etwas besser geworden. Das Schöne an Deutschland ist, dass es so viele Veranstaltungsorte gibt – auch wenn die glücklichen Tage der zahllosen über das Land verteilten Autonomen Zentren leider vorbei sind. Und was passiert, wenn du deinen wichtigsten Anlaufpunkt verlierst? Alles löst sich auf. In Melbourne gibt es locker zwanzig Veranstaltungsorte, in denen du auftreten kannst, egal, ob du einen Gig für 80 oder 800 Leute planst. Es gibt ein Publikum, das zu diesem Gig kommen wird. Es gibt Vorbands, die bei dem Gig spielen werden. Die Stadt ist sehr eigenständig, es gibt eine riesige lokale Szene mit Dutzenden von Psycho-Bands, vielleicht sogar Hunderten, die es nie über die Vorstädte hinaus schaffen. Hier in Melbourne leben fünf Millionen Menschen – wenn du um die Bucht von einer Seite der Stadt zur anderen fährst, bist du drei oder vier Stunden unterwegs. Es gibt in der Szene Nischen für alles, was du dir vorstellen kannst. Außerdem existiert eine starke interne Rivalität – Melbourne ist eine wirklich gehässige Stadt, in der jeder ständig über jeden lästert und sich mit jedem anlegt, was dazu führt, dass es haufenweise konkurrierende Veranstalter, Szenen, Bands und Gigs gibt. Das ist gut so. Das hält die Sache in Schwung. Ein gesundes Maß an Bitterkeit hat noch niemandem geschadet.
Frag nicht, was deine Stadt für dich tut – frag, was du für deine Stadt tun kannst! Also:Bei uns in Solingen gibt es einen ehrenamtlich geführten Club, der dafür sorgt, dass gute Bands in die Stadt kommen. Gibt es bei euch auch solche Aktivitäten?
Cormy: Nun, wie ich schon sagte, gibt es eine Menge Rivalität, also machen viele Leute ihr eigenes Ding. Es gibt aber auch eine Menge Zusammenarbeit. Besonders seit der Pandemie sind die Menschen viel kooperativer geworden. Wenn ich ein Zyniker wäre, würde ich vielleicht sagen, dass jeder versucht, den Nachwuchs für sein kleines Subgenre abzuwerben. Aber ich bin kein Zyniker, also sage ich lieber Folgendes: Die Pandemie hat mir klar gemacht, was wirklich wichtig ist – und für mich ist Musik, Punkmusik, das Allerwichtigste. Ich hatte im Laufe meines Lebens viele verschiedene Berufe und Interessen, aber ich habe bereits vor 25 Jahren, als ich 16 war, angefangen, Gigs zu organisieren. Ich tat es aus der Not heraus. Ich lebte in einem beschissenen, winzigen, langweiligen Ort mitten im Nirgendwo im ländlichen Irland, wo ich und meine Freunde von einer Inzuchtblase aus sturköpfigen Bauern und Bullen drangsaliert wurden. Es war der einzige Landesteil, der 2015 nicht für die Homo-Ehe gestimmt hat. Du kannst dir also vorstellen, wie es in den Neunziger Jahren dort war. Die einzige Möglichkeit, dass etwas passiert, war, sich selbst darum zu kümmern. Das haben wir getan, und als ich dann nach Dublin zog, habe ich dort Gigs veranstaltet, ebenso in Kopenhagen und London. Aber hier habe ich seit zehn Jahren keine Gigs mehr organisiert, denn beim letzten Mal hatte ich die Skinhead-Band meines Kumpels aus Sydney eingeladen und es gab so viel Gewalt und Ärger bei dem Gig, dass ich hinterher sagte: Scheiß drauf, ich habe keine Lust, das noch mal zu machen. Aber wie ich schon sagte, die Pandemie hat mir klar gemacht, dass Musik – und zwar Live-Musik, keine Pandemie-Musik, wo einer auf Ketamin nachts um drei mit Synthesizern herumspielt, sondern echte, menschliche, schwitzende, blutende, scheißende, schreiende, pulsierende, eiternde, körperliche Musik – für mich das ist, worum es geht. Als Ende 2021 die Corona-Beschränkungen in Melbourne, der am längsten abgeriegelten Stadt der Welt, aufgehoben wurden, haben wir ein Konzert veranstaltet, das ultra schnell ausverkauft war. Daraus wurden zwei aufeinanderfolgende Gigs mit über 400 Zuschauern am selben Ort mit GELD und zwei verschiedenen Line-ups. Es war fantastisch. Das Publikum war der Wahnsinn. Eine seltsame Mischung aus Freaks, Punks, Metalheads, Queers, Skater, Goths, Nerds, Graffiti-Kids, Indie-Kids, Leute mit Corpsepaint und Polespikes und sogar Cyberpunks in Schlabberklamotten, ich weiß nicht einmal, was das ist. Das war nur eine einmalige Sache, aber dann haben uns unsere Freunde GAOLED, NO FUTURE und TERRITORY letztes Jahr für ein paar Auftritte nach Perth geholt, also haben wir uns im Februar revanchiert und zwei weitere Konzerte veranstaltet, die wir „Land of Wind & Ghosts“ Vol. 1 und Vol. 2 nannten, und dieses Mal haben wir nur auf einem von ihnen gespielt. Und „Land of Wind & Ghosts“ Vol. 3 wird die Premiere von „Currency//Castration“ im Juni. Ich schätze also, GELD sind wieder im Veranstaltergeschäft. Damit lässt sich heutzutage sowieso das große Geld machen. Damit und mit Pornos. Es ist ein dreckiger Job, aber jemand muss ihn machen. Und wenn niemand sonst die Shows bucht, die du sehen willst, dann tu etwas dagegen oder halt die Klappe.
Jeder hört andere Dinge in der Musik ... Für mich spielt ihr knallharten Hardcore, andere haben psychedelische Elemente in eurer Musik entdeckt. Kannst du bitte die kleingedruckten Zutaten auf der Rückseite der Packung auflisten, einschließlich der Nährwerte?
Tom: Früher, als wir noch härter klangen, war die Hauptzutat Amphetamin mit einer Prise kindlicher Ignoranz und aufgeblasenem Ego. Heute geht es nur noch um die Liebe zu unserem Baby GELD und darum, es für die Kinder zu tun.
Cormy: Nimm einen Teil postmoderne Orientierungslosigkeit, mische es mit Hardcore-Punk aus dem Mittleren Westen Amerikas, Japan, Italien und dem Mars. Füge eine Prise Metal aus Deutschland, England, Schweden und Florida hinzu. Ein bisschen Krautrock aus du weißt schon wo. Und ganz viel von allem, was zwischen 1967 und 1997 in der extremen Subkultur passiert ist. Scheiß drauf, sagen wir in den 75 Jahren von 1922 bis 1997. Dazu kommen jahrzehntelanger Konsum von Amphetaminen, Pharmazeutika, psychedelischen und anderen Drogen, die völlige Entmündigung in der modernen Gesellschaft, ein Mangel an Wertschätzung für einen Großteil der so genannten aktuellen Underground-Musik, eine Liebe zu jedem Genre – es gibt nur zwei Arten von Musik, gute oder schlechte – und eine völlige Missachtung aller Standards, außer dass wir es besser machen wollen, als wir es zuletzt gemacht haben.
In diesen digitalen Zeiten gibt es Bands und Musiker, die behaupten, dass Labels irrelevant geworden sind. Es gibt – vermeintlich – nichts, was eine Band nicht selbst machen könnte. Und die jüngere Generation hört Musik völlig jenseits von Albumformat und Labelbindung. Nun, ihr seid jetzt bei Relapse, nach zwei Alben bei Iron Lung und Static Shock, also ... warum?
Tom: Ich möchte sowohl Iron Lung als auch Static Shock ein Lob aussprechen. Ich bin begeistert und fühle mich geehrt, Teil ihrer Geschichte gewesen zu sein. Die beiden zählen zu den besten Plattenlabels der Welt. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass Bands mit DIY-Methoden ein gewisses Maß an Bekanntheit und Erfolg erreichen können, aber es kommt auch auf das Timing an und darauf, was in der „Szene“ gerade angesagt ist. Es gibt zwar das Internet, aber man muss auch bedenken, wie isoliert Australien ist. Ich möchte, dass so viele Menschen wie möglich unsere Musik hören. Internationale Labels können das gewährleisten. Hier kennt uns inzwischen verdammt noch mal jeder. Lasst es uns über die Ozeane schicken.
Cormy: Am Anfang haben wir unser Demotape selbst rausgebracht und unser Kumpel Jon hat es auf seinem Label wiederveröffentlicht. Er hat gerade noch eine Kiste davon unter seinem Bett gefunden! Wir werden sie bei der „Currency//Castration“-Release-Show dabeihaben. Danke, Jon! Jedenfalls den Leuten gefiel es und wir fuhren nach Brisbane, spielten auf einem Festival und nahmen das Album auf ... aber niemand war daran interessiert, es zu veröffentlichen. Wir hätten es selbst herausbringen können, aber das habe ich schon mal gemacht und bin echt schlecht darin. Wir sind alle so schlecht darin, unseren eigenen Merch zu vertreiben. Es dauert immer ewig, bis wir etwas verschicken. Ich habe kistenweise 12“s von NUCLEAR DEATH TERROR, falls jemand sie kaufen will – natürlich nur kistenweise. Also wollten wir das nicht tun. Dann schrieb mir plötzlich Jensen von Iron Lung zurück. Ich hatte ihm das Album geschickt und es gefiel ihm, aber dann habe ich ewig nichts mehr von ihm gehört und wir hatten schon aufgegeben. Aber er hatte Lust! Also meldete er sich nach sechs Monaten oder so wieder, veröffentlichte das Album und wir gingen in den USA auf Tour. Dano hat sie gebucht – eine Legende. Danke, Dano! Und Keith? Und Keith. Dann passierte das Gleiche mit Ellis von Static Shock! Er hat eine Europapressung gemacht und wir sind nach London gefahren, um auf seinem Festival zu spielen, und haben danach eine Europatournee gemacht. Wir hatten ein paar tolle Gigs in Deutschland. Flo Trapdoor hat sie gebucht – legendär. Danach haben wir eine weitere EP und eine LP aufgenommen, die beide von Iron/Static veröffentlicht wurden. Sie haben einen tollen Job gemacht und es war eine schwere Entscheidung, sie im Stich zu lassen. Dass wir zu Relapse gewechselt sind, hat den Grund, dass 90% der Leute, die uns bei Iron Lung und Static Shock hören würden, schon unsere letzten beiden Alben gehört haben. Aber wahrscheinlich kennen uns nur 10% der Leute, die sich Alben von Relapse anhören. Und der ganze Grund, warum man in einer Band spielt, ist, dass die Leute einen hören. Ansonsten kannst du dir einfach im Schuppen einen runterholen. Außerdem war es toll, dass wir dadurch das Budget hatten, um ganz verrückte Sachen zu machen. Die Videos, die Fotoshootings, all der Mist, für den wir selbst kein Geld gehabt hätten – jetzt können wir das mit den amerikanischen Dollars realisieren. Das ist der Wilde Westen, Motherfucker. Wie auch immer, gib niemals auf.
Deutschland ... wann?
Cormy: Show me the geld and then it’s achtung, baby. Ich scherze nur, aber wir wollen unbedingt wieder nach Deutschland und Europa kommen. Keine Ahnung wann, keine Ahnung wie. Aber wir würden es gerne nächstes Jahr machen, wenn möglich. Vielen Dank für das Interview!
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Anton Kostudis
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