Mit dem so einfachen wie gleichzeitig schweren Vorhaben, einfach nur gute Musik zu machen, formierte sich vor knapp fünf Jahren eine Hand voll junger Musiker, um nicht nur die eigene kanadische Musikszene Onatrios aufzumischen, sondern auch weltweit in die Gehörgänge aller aufgeschlossenen Krachfetischisten zu gelangen. Schon ein paar Monate nach Bandgründung galten THE END als eine der intensivsten Livebands in der lokalen Hardcore-/Punkszene und konnten ihren Ruf auch während einer Ostküsten-Tour außerhalb Ontarios gerecht werden. So viel Resonanz rief auch einige respektable Labels auf den Plan, doch beschloss der Fünfer, sein viel beachtetes Debüt, eine MCD mit dem unaussprechbaren Titel „Trans, Trachea Reverberations From Point: False Omniscient“ auf Re-define Records zu veröffentlichen, einem kleinen lokalen Label in Ontario. Das sollte nach nicht allzu langer Zeit von Relapse Records wiederveröffentlicht werden, nachdem die erste Auflage binnen weniger Monate komplett ausverkauft war. Aber die Konkurrenz, die sich den Begriff Mathcore auf die Fahne geschrieben hatte, nahm in den letzten Jahren stetig zu. Dass bei soviel hektischen Frickeleien an den Instrumenten nicht immer Wert auf das gesamte Erscheinungsbild gelegt wird, weiß auch Sänger Aaron Wolff: „Jeder Aspekt unserer Band ist genauso wichtig wie der andere. Alles von den Gitarren an, bis hin zum Coverartwork ist ein Teil bei der Entstehung eines Albums. Die Texte erzählen dabei genauso eine Geschichte wie auch die Gitarren. Beide Komponenten spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Platte.“
Dass THE END zweifelsfrei wissen, was sie in ihrem Proberaum fabrizieren, beweist vor allem, dass „Trans, Trachea ...“ zu einem der zehn wichtigsten Mathcore-Alben aller Zeiten gekürt wurde und THE END nun neben Kollegen wie DILLINGER ESCAPE PLAN, CONVERGE und THE LOCUST in einem Atemzug genannt werden. Aber anstatt sich auf soviel Lob und Preisen auszuruhen, legten die auf dem Teppich gebliebenen Kanadier mit „Within Dividia“ vor einiger Zeit ihr zweites Release auf Relapse nach, das nicht nur durch ein famoses Artwork zu überzeugen weiß. „Es sollte etwas besonderes sein“, meint Aaron, „etwas, das dem Betrachter sofort ins Auge fällt, und soweit wir die Reaktionen mitbekommen haben, ist es uns wohl recht gut gelungen.“
THE END schaffen mit ihren neuestem Werk den Spagat zwischen mathematischer Präzision und dynamischen Klangsausbrüchen und bauen trotz aller Härte eine dunkle und ebenso bedrohliche Atmosphäre auf. Kommt aber solche Musik auch bei den weiblichen Fans an? Aaron dazu: „Wir sind eigentlich weder Metal, noch erfüllen wir die gängigen Hardcore-Klischees. Ich wüsste jetzt auf Anhieb nicht, in welche Schublade ich uns stecken würde, und ich schätze mal, so geht das auch den meisten Frauen mit THE END, weshalb wir von der holden Weiblichkeit konsequent ignoriert werden, hehe.“
Bleibt jetzt nur noch abzuwarten, wann wir uns auch in Deutschland von den intensiven Liveshows der Jungs überzeugen können – einen kleinen Vorgeschmack kann man übrigens auf der „Contamination Festival 2003“-DVD von Relapse bestaunen. Und wer weiß, vielleicht haben europäische Frauen nicht nur offene Ohren für die jungen Kanadier?
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