CROWN THE EMPIRE

Foto

Musik ist kein Wettbewerb

Die Pandemie hat den Blickwinkel vieler Musiker auf ihre Musik verändert, das gilt auch für die Texaner CROWN THE EMPIRE, die einen weiteren Besetzungswechsel hinnehmen mussten und deren Sound sich durchaus verändert hat. Bassist Hayden erklärt uns, was dahintersteckt, und warum er sich mehr Kollaborationen in der Musikwelt wünscht.

Wenn man sich „Dogma“ anhört, hat man das Gefühl, dass ihr jeden Aspekt von CROWN THE EMPIRE noch weiter erforscht habt – wie würdest du die Art und Weise beschreiben, wie sich der Sound der Band im Vergleich zur letzten Platte entwickelt hat?

Wir wollten alles, was wir in den letzten zehn Jahren musikalisch gemacht haben, auf eine andere Ebene heben. Es ging uns darum, das Beste aus uns herauszuholen und gleichzeitig mit neuen Ideen zu experimentieren.

Während eure Musik schon immer eine Mischung aus schweren Riffs und großen Refrains war, hören wir mit „Dancing with the dead“ zum ersten Mal von euch einen Song ohne Cleangesang – was hat euch dazu gebracht, diese harte Seite eures Bandsounds so ungefiltert zu erforschen? Werden wir in Zukunft mehr Tracks wie diesen hören?
Wir haben Heavy-Musik schon immer geliebt und die „Fuck you“-Energie, die sie in die Live-Shows bringt. Wir sahen keinen Grund, warum wir diese Seite von uns nicht weiter ausbauen sollten. Wir wollen einfach weiterhin die Musik machen, die wir lieben, und sind dankbar für die kontinuierliche Unterstützung durch unsere Fans.

Ihr hattet im Laufe der Jahre einige Besetzungswechsel, aber der Kern der Band blieb immer derselbe. „Dogma“ wird das erste Album mit einem neuen Schlagzeuger sein, nachdem euer langjähriger Drummer die Band verlassen hat. Wie hat sich dadurch die Chemie und der Sound der Band deiner Meinung nach verändert?
Leute kommen und gehen, das ist nie einfach. Vor allem, wenn sie in so jungen Jahren ein fester Bestandteil unseres Lebens waren. Aber jemand Neues und Hungriges in der Band zu haben, hat uns definitiv Feuer unterm Hintern gemacht und neues Leben in die Gruppe gebracht.

Alle Bands hatten während der Pandemie mit Schwierigkeiten zu kämpfen – was denkst du darüber, wie CROWN THE EMPIRE diese Zeit überstanden haben, und hat es deine Sichtweise auf die Band verändert? Hatten die vergangenen Jahre einen Einfluss auf die Art und Weise, wie CROWN THE EMPIRE heute klingen?
Wir haben versucht, uns selbst zu beschäftigen und in dieser Zeit so aktiv wie möglich zu sein. Wir hatten immer davon gesprochen, ein Akustikalbum zu machen, also haben wir die Gelegenheit genutzt, um eines zu schreiben und zu veröffentlichen. „Dogma“ ist auch stark von der Pandemie geprägt, wir hatten eine Menge aufgestauter Ängste und Emotionen, die musikalisch und textlich herausgelassen werden mussten.

Du sagtest, die Pandemie habe die Art und Weise verändert hat, wie ihr an die Texte von „Dogma“ herangegangen seid – sie seien direkter und ehrlicher. Gab es einen bestimmten Moment, in dem dir klar wurde, dass sich die Art, Texte zu schreiben, verändert hat? Was ist passiert, das die Herangehensweise an die Texte so merklich verändert hat?
Bevor wir mit dem Schreiben der Texte begannen, sprachen wir darüber, eine Seite von uns zu zeigen, die die Fans von uns noch nicht kennen. Wir wollten alles auf den Tisch legen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf setzten sich unser Gitarrist Brandon und Andy hin und machten sich an die Arbeit.

Es gibt zwei Features auf diesem Album. Ich frage Künstler immer gerne, was sie denken, dass diese Kollaborationen ihrer Musik und ihrem Sound hinzugefügt haben, also lass uns bitte wissen, was Courtney von SPIRITBOX und Remington von PALAYE ROYALE in diese Tracks und eure Musik eingebracht haben!
Wenn man mit so talentierten Künstlern wie Courtney und Remington an einem Song arbeitet, bekommt der Track automatisch einen einzigartigen Geschmack. Wir wollten auch nur mit Leuten zusammenarbeiten, die wir musikalisch und menschlich mögen. Ich glaube, dass Bands wie wir vor der Pandemie nie so wirklich mit anderen Künstlern zusammengearbeitet haben, wie es in anderen Genres schon länger Normalität war. Aber jetzt sehe ich mehr und mehr Kollaborationen auch in der Rockwelt. Ich finde das großartig und hoffe, dass wir uns alle weiterhin gegenseitig unterstützen. Musik ist kein Wettbewerb.