Diese Begriffe geben euch einen Vorgeschmack auf „It’s Inside You“, das am 7. Juni bei Relapse Records erscheint. Zak Quiram, Sänger der US-Band, erzählt, was sie sich dabei gedacht haben und was uns erwartet.
Als ihr begonnen habt, die Grundzüge eures dritten Studioalbums zu skizzieren, was waren da eure Leitgedanken?
Wir wollten die Musik irgendwie vereinfachen ... Wir wollten sie auf das Wesentliche reduzieren und haben versucht, das Thema der Platte beim Schreiben in den Vordergrund zu stellen. Das übergeordnete Thema ist einfach der Versuch, eine Platte zu machen, zu der die Leute eine Verbindung herstellen können und von der sie sich motivieren lassen können. Deshalb mag ich Hardcore-Musik. Und das ist es, wonach ich bei Hardcore-Bands suche.
Warum seid ihr jetzt so positiv, was hat sich verändert?
Es stimmt, unser zweites Album hatte ein ziemlich negatives Grundgefühl, ich denke, das war einfach eine Art Zeichen der Zeit, in der wir gelebt haben, als wir „Heaven Is Here“ während des Corona-Lockdowns geschrieben haben. Da wollten wir definitiv, dass das Album super abweisend wirkt und diese Stimmung hat, die wir im Leben erlebt haben. Und ich glaube, dass wir jetzt, als wir uns hinsetzten, um das dritte Album zu schreiben, irgendwie versucht haben, daraus herauszukommen und auch nach neuen Dingen zu suchen und neue Motivationen für uns persönlich zu finden und einfach die positive Seite davon anzuzapfen.
„My appetite is gone / You can’t feed me / Start the riot / Everything all at once“, ist meine Lieblingszeile aus dem Song „It’s inside you“, der dem Album auch den Titel gegeben hat . Was ist die Inspiration, die dahintersteckt?
Ja, diese Zeile handelt davon, dass du manchmal nach Anerkennung von anderen suchst und dann akzeptierst, dass du das gar nicht brauchst. Einfach dass alles, was du hast, direkt vor dir liegt. Du bist alles, was du sein musst. Du musst diese Anerkennung nicht an anderen Orten suchen. Du bist genug.
Fühlt es sich, wenn ihr vor nicht muttersprachlichem Publikum auftretet, eher an wie kollektives Shouten und Moshen oder scheint das Publikum trotzdem den Sinn der Songs gut zu erfassen?
Wir haben bisher viele positive Interaktionen erlebt bei unseren Shows, wo Englisch nicht die erste Sprache ist, und ich denke, dass es viele Leute gibt, die ihre Recherche machen und sich wirklich bemühen herauszufinden, worum es in den Texten geht, manchmal sogar noch mehr. Aber so oder so denke ich, dass bei einer Hardcore-Show immer noch die Energie da ist und das ist es, wofür die Leute hingehen, diese Energie und dieses Gefühl, das man von einer Show bekommt, wenn es einem ins Gesicht springt. Es ist dabei nicht entscheidend, ob die Leute gut Englisch sprechen oder ob es ihre Muttersprache ist, es ist immer noch jedes Mal eine wirklich tolle Stimmung.
CANDY ist ein ziemlich süßer Name für eine Hardcore-Band. Wie habt ihr euch für diesen besonderen Namen entschieden?
Ich weiß es eigentlich nicht. Wir haben Ideen in den Raum geworfen und geschaut, was hängenbleibt ... und CANDY ist einfach hängengeblieben.
Hast du spezielle Rituale oder Tricks, um deine Stimme auf Tour gesund zu halten, damit du nicht nach der ersten Show heiser bist?
Ja, ich übe einfach. Wir üben viel kurz vor der Tour und ich wärme mich definitiv vor jeder Show auf, die wir spielen, und das hilft.
Okay, keine besonderen Geheimnisse?
Nichts zu Verrücktes, nein, nur ein bisschen grüner Tee und Honig.
Gibt es schon Tourdaten für Deutschland?
Noch ist nichts bestätigt, aber wir arbeiten an Terminen im Herbst. Wir versuchen wirklich, nach dem Erscheinen des neuen Albums rüberzukommen.
Was sind deine Hoffnungen und Ziele für deine Band? Wenn du einen Wunsch für die Band wahrmachen könntest, welcher wäre das?
Ich möchte einfach eine Verbindung zu den Zuhörern herstellen, Ich würde gerne sehen, dass unsere Zuhörer sich mit unserer Musik so identifizieren, wie ich mich mit einigen meiner Lieblings-Hardcore-Bands identifiziert habe, dass ich einfach von den Texten angesprochen werde und dass ich das Gefühl habe, mit den Platten, die ich immer wieder höre, auf eine Weise verbunden zu sein, die tröstlich ist und inspirierend sein kann.
Du sprichst über diese besondere Verbindung. Welche Bands haben dich inspiriert?
Bei diesem Album waren definitiv ATARI TEENAGE RIOT ein großer Einfluss auf die Energie und das Chaos von all dem. Es ist die Art, wie sie viele verschiedene Genres miteinander vermischen, sie sind wirklich riesig. Auch eine Platte, zu der ich immer wieder zurückkehre, ist „Heavier Than Heaven“ von BLACKLISTED.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Thomas Kerpen
© by Fuze - Ausgabe #106 Juni/Juli 2024 und Sandra Monterey
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #174 Juni/Juli 2024 und Anke Kalau