Vor über zehn Jahren sind THE BUTCHERS erstmals mit einer EP und zwei guten Tracks auf einem Sampler in Erscheinung getreten, nachdem die Band bereits sieben Jahre bestand. Danach hörte man viele Jahre nichts und jetzt erschien endlich 2002 das Debüt-Album. Was soll man davon halten? Gut so, besser spät, als nie. THE BUTCHERS haben mit Flesheating Twist eines der besten und interessantesten Psychobilly-Alben des letzten Jahres herausgebracht. Interessant, weil der Sound einständig ist und eine Weiterentwicklung abseits von Punkabilly. Eher traditioneller Psychobilly der 80er, etwas düster, aber mit Spielfreude. Also fragten wir bei Sänger Sami Sivil mal nach, in welchen Wäldern sich die Finnen all die Jahre versteckt haben.
Was war der Grund für die lange Pause nach dem Mitwirken auf dem Psycho Attack Over Europe Vol. 4-Sampler? Was habt ihr die ganze Zeit gemacht?
Eigentlich war die Pause gar nicht so lange. Wir haben zwischenzeitlich die Band FAUX PAS gegründet und spielten Garage-Pop. Wir haben sogar eine Single mit dem Titel Gotta grow up? herausgebracht, viele, viele Demos und waren mit ein paar Songs auf einem Sampler vertreten. 1995 haben wir dann wieder angefangen Psychobilly zu spielen, so dass die Pause nur vier Jahre lang war. Wir sind ziemlich faule Jungs, deshalb hat es bei uns 17 Jahre gebraucht, bis wir unser Debüt herausgebracht haben. Aber wenn du keine Platte hast, denken die Leute, es gäbe die Band nicht mehr, aber wir werden nie aufhören.
Eure Beiträge auf dem Psycho-Attack-Sampler She said und Lets go out waren mit die besten Tracks, neben den FRANTIC FLINSTONES. Die beiden Songs waren anders, härter als Psychobilly zu der Zeit normalerweise gespielt wurde. Heute ist dies Standard, von einigen Modern Psychobilly genannt und meistens mehr Punk als Billy. Euer Stil ist heute dagegen eher gemäßigt und hat eine gewisse Coolness. Hattet ihr damals nicht genug positive Resonanz, um weiter zu machen?
Zu der damaligen Zeit war unser Sound anders als bei vielen Bands der Szene, vielleicht zu punkig für Psychobillies und zu abgefahren für andere. Es war schwer, das richtige Publikum zu finden. Wir spielten einmal auf einer Psychobilly-Party, und das war einmal zuviel. Die haben unsere Musik nicht verstanden. Deshalb spielten wir danach nur noch in normalen Rock-Clubs für normale Leute und jeder war glücklich. Es ist lustig, dass wir Modern Psychobilly schon in den späten Achtzigern gemacht haben, und jetzt, wo das alle machen, klingen wir eher wie Psychobilly aus den frühen Achtziger. Wir mögen frühe THE METEORS, TALL BOYS, STING-RAYS, aber auch aktuelle Bands wie NEKROMANTIX oder MAD SIN. Gerade MAD SIN sind in den Jahren immer besser geworden und schreiben jetzt richtig gute Songs. Aber wahrscheinlich beeinflussten uns die ersten Bands der Szene auch am stärksten und dauerhaftesten.
Wie kam es dann zu dem rekordverdächtig späten Debüt?
Wir starteten 1996 mit neuen Songs und im Juni 2000 gingen wir ins Studio. Die Songs schickten wir zu Guido von Crazy Love Records. Er mochte sie und versprach uns, zwei Stücke auf den nächsten It came from hell-Sampler zu packen. Danach gingen wir wieder ins Studio und schickten die Songs erneut zu Crazy Love Records, fragten, ob wir eine CD machen können und Guido stimmte zu. So einfach war das. Wir haben unsere Lieder nie anderen Labels angeboten, weil wir denken, dass Crazy Love Records das beste Psychobilly-Label ist. Was es auch ist. Vielen Dank an Guido!
Zu welcher Jahreszeit habt ihr Flesheating Twist aufgenommen? Winter oder Sommer? Ist der lange, dunkle Winter in Skandinavien eine gute Zeit für Real RocknRoll?
Wir haben vier Songs Shitbrain, Am I a freak, Time to go, Flesheating Twist im Sommer 2000 aufgenommen. Herrliche Tage mit viel Sonnenschein und die Fische sprangen. Einfach perfekt. Den Rest der Songs haben wir im Dezember 2001 eingespielt. Es war dunkel, nass, kalt, eben super Winterwetter. Das war ein Fehler, weil ich im Winter in Nichts einen Sinn erkennen kann, ich will dann nur schlafen. Aber die Dunkelheit ist ein guter Grund fürs Trinken und kranke Texte, es macht die Leute einfach verrückt. Achtung vor Finnen, wenn ihr im Winter hierher kommt!
Ihr vereint Psychobilly mit Rock, etwas Metal, bei einem Song mit Ska. Was sind eure favorisierten Stile neben Psychobilly und welche passen am besten dazu?
Ska und Metal passen sehr gut zu Psychobilly. Allerdings klingen einige neue Bands wie Black Metal mit Slapbass, was ich nicht besonders mag. Aber es passt wohl irgendwie zusammen. Wir hören alles, was sich gut anhört, egal welcher Stil. NEW MODEL ARMY ist eine der besten Bands und wir mögen auch THE SMITHS. Wir haben bei Musik keine Scheuklappen, aber THE BUTCHERS werden immer eine Psychobilly-Band sein.
Woher holt ihr die Inspirationen für eure schaurigen Texte?
Unsere Texte sind meistens Witze über uns, was wir gemacht haben und was Psychobilly in den letzten Jahren für uns war. Nehmt die Texte nicht zu ernst, sie haben keine wirkliche Bedeutung.
Flesheating Twist ist meiner Meinung nach eines der besten Psychobilly-Alben des letzten Jahres. Habt ihr schon positive Resonanzen bekommen?
Wir waren sehr überrascht, dass so viele unser Album gut fanden. Es ist schwer, die eigene Musik zu beurteilen und wir konnten nachher nicht sagen, ob es nun gut oder nicht so gut ist. Aber nach den bisherigen tollen Reaktionen in allen Magazinen glaube ich auch, dass es ein gutes Album ist. Ich hoffe jetzt nur, dass die Leute, die es kaufen sollen, es auch gut finden und es natürlich auch kaufen.
Wie sieht die aktuelle Szene in Finnland aus?
Es gibt einige neue, gute Bands, zum Beispiel THEE APPLE THIEVES oder CELLARBEASTS. Letzten Sommer gab es geradezu ein Finnish-Attack auf Crazy Love Records, vier Bands brachten in zwei Monaten neue Platten raus.
Irgendwelche Tour-Pläne für die nahe Zukunft?
Bisher nicht, aber wir würden uns freuen, wenn wir mal nach Deutschland kommen könnten. Eure Beiträge auf dem Psycho-Attack-Sampler She said und Lets go out waren mit die besten Tracks, neben den FRANTIC FLINSTONES. Die beiden Songs waren anders, härter als Psychobilly zu der Zeit normalerweise gespielt wurde. Heute ist dies Standard, von einigen Modern Psychobilly genannt und meistens mehr Punk als Billy. Euer Stil ist heute dagegen eher gemäßigt und hat eine gewisse Coolness. Hattet ihr damals nicht genug positive Resonanz, um weiter zu machen? Zu der damaligen Zeit war unser Sound anders als bei vielen Bands der Szene, vielleicht zu punkig für Psychobillies und zu abgefahren für andere. Es war schwer, das richtige Publikum zu finden. Wir spielten einmal auf einer Psychobilly-Party, und das war einmal zuviel. Die haben unsere Musik nicht verstanden. Deshalb spielten wir danach nur noch in normalen Rock-Clubs für normale Leute und jeder war glücklich. Es ist lustig, dass wir Modern Psychobilly schon in den späten Achtzigern gemacht haben, und jetzt, wo das alle machen, klingen wir eher wie Psychobilly aus den frühen Achtziger. Wir mögen frühe THE METEORS, TALL BOYS, STING-RAYS, aber auch aktuelle Bands wie NEKROMANTIX oder MAD SIN. Gerade MAD SIN sind in den Jahren immer besser geworden und schreiben jetzt richtig gute Songs. Aber wahrscheinlich beeinflussten uns die ersten Bands der Szene auch am stärksten und dauerhaftesten.
Wie kam es dann zu dem rekordverdächtig späten Debüt?
Wir starteten 1996 mit neuen Songs und im Juni 2000 gingen wir ins Studio. Die Songs schickten wir zu Guido von Crazy Love Records. Er mochte sie und versprach uns, zwei Stücke auf den nächsten It came from hell-Sampler zu packen. Danach gingen wir wieder ins Studio und schickten die Songs erneut zu Crazy Love Records, fragten, ob wir eine CD machen können und Guido stimmte zu. So einfach war das. Wir haben unsere Lieder nie anderen Labels angeboten, weil wir denken, dass Crazy Love Records das beste Psychobilly-Label ist. Was es auch ist. Vielen Dank an Guido!
Zu welcher Jahreszeit habt ihr Flesheating Twist aufgenommen? Winter oder Sommer? Ist der lange, dunkle Winter in Skandinavien eine gute Zeit für Real RocknRoll?
Wir haben vier Songs Shitbrain, Am I a freak, Time to go, Flesheating Twist im Sommer 2000 aufgenommen. Herrliche Tage mit viel Sonnenschein und die Fische sprangen. Einfach perfekt. Den Rest der Songs haben wir im Dezember 2001 eingespielt. Es war dunkel, nass, kalt, eben super Winterwetter. Das war ein Fehler, weil ich im Winter in Nichts einen Sinn erkennen kann, ich will dann nur schlafen. Aber die Dunkelheit ist ein guter Grund fürs Trinken und kranke Texte, es macht die Leute einfach verrückt. Achtung vor Finnen, wenn ihr im Winter hierher kommt!
Ihr vereint Psychobilly mit Rock, etwas Metal, bei einem Song mit Ska. Was sind eure favorisierten Stile neben Psychobilly und welche passen am besten dazu?
Ska und Metal passen sehr gut zu Psychobilly. Allerdings klingen einige neue Bands wie Black Metal mit Slapbass, was ich nicht besonders mag. Aber es passt wohl irgendwie zusammen. Wir hören alles, was sich gut anhört, egal welcher Stil. NEW MODEL ARMY ist eine der besten Bands und wir mögen auch THE SMITHS. Wir haben bei Musik keine Scheuklappen, aber THE BUTCHERS werden immer eine Psychobilly-Band sein.
Woher holt ihr die Inspirationen für eure schaurigen Texte?
Unsere Texte sind meistens Witze über uns, was wir gemacht haben und was Psychobilly in den letzten Jahren für uns war. Nehmt die Texte nicht zu ernst, sie haben keine wirkliche Bedeutung.
Flesheating Twist ist meiner Meinung nach eines der besten Psychobilly-Alben des letzten Jahres. Habt ihr schon positive Resonanzen bekommen?
Wir waren sehr überrascht, dass so viele unser Album gut fanden. Es ist schwer, die eigene Musik zu beurteilen und wir konnten nachher nicht sagen, ob es nun gut oder nicht so gut ist. Aber nach den bisherigen tollen Reaktionen in allen Magazinen glaube ich auch, dass es ein gutes Album ist. Ich hoffe jetzt nur, dass die Leute, die es kaufen sollen, es auch gut finden und es natürlich auch kaufen.
Wie sieht die aktuelle Szene in Finnland aus?
Es gibt einige neue, gute Bands, zum Beispiel THEE APPLE THIEVES oder CELLARBEASTS. Letzten Sommer gab es geradezu ein Finnish-Attack auf Crazy Love Records, vier Bands brachten in zwei Monaten neue Platten raus.
Irgendwelche Tour-Pläne für die nahe Zukunft?
Bisher nicht, aber wir würden uns freuen, wenn wir mal nach Deutschland kommen könnten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Robert Noy
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Robert Noy