Das mit den Bandnamen ist so eine Sache – die guten sind wohl schon alle weg. Und wenn zwei Bands den gleichen Namen tragen, kann es zu einem Problem werden. So auch für AS LIVING ARROWS, wie Sänger und Gitarrist Thomas der englischen Band berichtet.
Hope & Ruin“ ist euer zweites Album, aber das erste unter eurem neuen Namen. Warum habt ihr ihn geändert und inwiefern repräsentiert euch der neue jetzt besser?
Es gab mehrere Gründe für die Namensänderung, der Hauptgrund war, dass es in den Staaten bereits eine Band namens DEAD BIRD gab, nur ohne das Leerzeichen. Das war kein Problem, bis es eins wurde, also haben wir beschlossen, unseren Namen zu ändern, um Verwechslungen zu vermeiden. AS LIVING ARROWS entstammt einem Gedicht von Khalil Gibran namens „On Children“. Es war eines der Lieblingsgedichte meiner Mutter, und es scheint auch die Geschichte, die wir vermitteln wollten, perfekt zu treffen.
Fühlt sich das jetzt für dich eher wie ein zweites Debüt an?
Nein, das nicht. Es ist eher die Fortsetzung dessen, was wir mit „In The Absence Of“ begonnen haben. Wir haben auf diesem Fundament aufgebaut und es zu dem weiterentwickelt, was „Hope & Ruin“ geworden ist.
Ist „Hope & Ruin“ ein Konzeptalbum? Ich hatte den Eindruck, als ich es mir anhörte, aber ich war mir nicht ganz sicher. Was, würdest du sagen, ist das textliche und musikalische Motiv, das das Album zusammenhält?
In einem lockeren Sinn ist es ein Konzeptalbum. Einige der Inhalte haben sich mir erst im Nachhinein erschlossen, und ich glaube, sie sind in gewisser Weise etwas kryptisch. Das Album hat auf jeden Fall eine spirituelle Seite, ich würde es eine „Streetwise-Spiritualität“ nennen. Jedes Mal, wenn ich es anhöre, gewinne ich neue Erkenntnisse, sowohl für mich als auch hoffentlich für den Hörer. Das übergreifende Thema dieses Albums ist wahrscheinlich die Zeit und die Frage, was man mit der Zeit anstellt, die einem zugeteilten ist. Der Gedanke, dass sie endlich ist, ist ein sehr beängstigendes Konzept, und ich glaube, das wird auf dem ganzen Album spürbar. Es geht darum, der Vergangenheit einen Sinn zu geben, nicht zu weit in die Zukunft zu blicken und zu versuchen, in der Gegenwart zu leben. Der Aufnahmeprozess hat dies noch unterstrichen, da wir uns dafür entschieden haben, Tonbandaufnahmen zu verwenden, um Dinge, die einmal aufgenommen wurden, nicht einfach wiederholen zu können – mit dem Ziel, einen menschlichen Moment in all seiner Ungenauigkeit und Authentizität einzufangen.
© by Fuze - Ausgabe #108 Oktober/November 2024 und Dennis Müller
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