40 Jahre später: CHRISTIAN DEATH

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Only Theatre Of Pain (LP, Frontier, 1982)

Ursprünglich 1979 unter dem Namen THE UPSETTERS vom damals 16-jährigen Rozz Williams (bürgerlich Roger Alan Painter) gegründet und 1981 bereits wieder aufgelöst, wurden CHRISTIAN DEATH im gleichen Jahr mit Rikk Agnew, James McGearty und George Belanger reformiert. Andere Quellen sagen, dass Rikk Agnew nach seinem Ausstieg bei den ADOLESCENTS ein Konzert von CHRISTIAN DEATH besuchte, von ihnen angetan war und fragte, ob sie einen weiteren Gitarristen bräuchten. Noch im gleichen Jahr gingen CHRISTIAN DEATH ins Studio, um einen Song („Dogs“) für die Compilation „Hell Comes To Your House“ aufzunehmen, die ebenfalls 1981 rauskam. Die kompletten bei dieser ersten Session entstandenen Aufnahmen erschienen aber erst 1984 auf einer EP mit dem Titel „Deathwish“. Unter der Regie von Produzent Thom Wilson (ADOLESCENTS, THE OFFSPRING) wurden im Anschluss zehn weitere Songs aufgenommen, die im März 1982 als „Only Theatre Of Pain“ veröffentlicht wurden, das heute als einer der Meilensteine des Deathrock gilt und eher Gothic Punk als Gothic Rock enthält, was nicht zuletzt Rikk Agnew zuzuschreiben ist, der immerhin sieben der zehn Songs mit komponierte und mit seinem Gitarrenspiel den Stempel aufdrückte. Vor allem ist aber die einzigartige Stimme von Rozz Williams und dessen Hang zu morbiden Texten, die „Only Theatre Of Pain“ so besonders machen. Aber auch die schönen Basslinien von James McGearty und das abwechslungsreiche Schlagzeugspiel von George Belanger fügen sich nahtlos in den Sound einer Band ein, die gekonnt mit satanischer Bildsprache und den berüchtigten Backward Vocals in „Prayer“ die damals noch funktionierende Schockwirkung erzielten. Weitere Mitwirkende auf dem Album waren Eva O und der Performance-Künstler Ron Athey, die beide später noch mit Williams arbeiten sollten (etwa bei SHADOW PROJECT und PREMATURE EJACULATION). Der Hit des Albums ist das treibende „Romeo’s distress“. 1984 erhielten CHRISTIAN DEATH vom Label L’Invitation au Suicide das Angebot, in Paris ein weiteres Album einzuspielen. Williams, der sich inzwischen mit Sängerin/Keyboarderin Gitane DeMone, Valor Kand (gt) und David Glass (dr) von POMPEII 99 angefreundet hatte, nahm das Angebot an, siedelte mit seinen neuen Freunden nach Paris um, wo er mit ihnen das zweite CHRISTIAN DEATH-Album „Catastrophe Ballet“ aufnahm. Rikk Agnew war da bereits bei D.I. und James McGearty bei DARK AGE. Wenig später verließ Williams CHRISTIAN DEATH, was zu erbitterten Fehden um die Namensrechte führen sollte, da Valor Kand trotz anders lautenden Versprechen, dies nicht zu tun, die Band unter gleichem Namen weiterführte. Am 1. April 1998 beging Williams in Los Angeles Selbstmord.