ZWISCHEN MORGENROT UND HUNDEKOT

Jens Reisloh

Songtexte der deutschsprachigen Popmusik – ihre Inhalte, ihre Rezeption – sind bisher nur randständig untersucht worden. So nimmt sich der Literaturwissenschaftler Jens Reisloh eines größtenteils unerforschten Bereichs an und plädiert für eine verstärkte Anerkennung von Songtexten als Lyrik.

Damit der ganze Komplex irgendwie greifbar wird, fasst Reisloh die ganze Bandbreite von Lindenberg bis ABSOLUTE BEGINNER als „Neues Deutsches Lied“ zusammen. Das erfasst zwar sehr unterschiedlich Musikstile, doch als einendes Kriterium dient die deutsche Sprache, deren Anfänge als Popsprache er bis in die 60er zurückverfolgt.

Mit viel Leidenschaft und einem enormen Fundus an Beispielen wird sich da in das Thema eingegraben, bleibt zumeist aber eine Bestandsaufnahme und grober Abriss der deutschsprachigen Poplyrik, ihrer Thematiken, ihrer Querverbindungen.

Dem Buch würden sicher mehr Leser Aufmerksamkeit schenken, wenn die dröge Wissenschaftssprache stärker außen vor geblieben wäre.