Ein wenig Austrophilie hilft hier ungemein, um die drei Wiener von ZxUxA besser genießen zu können. 37 Songs sprechen eine deutliche Sprache und die schiere Zahl definitiv nicht für filigranes Handwerk mit ausufernden Songs und ellenlangen Soloparts. Hier wird Holz gehackt, oder vielmehr werden Pellets produziert. Da ich österreichische Wurzeln habe, verstehe ich selbst die eingespielten Zitate problemlos, was freilich nicht allen gelingen wird, aber eben auch nicht mein Problem ist. Ich würde das im weitesten Sinne mit „Speak Austrian or die“ beschreiben. Ein Gewitter aus Blast-Punk, Cröst, schönen Zitaten, Moshparts und jeder Menge Spaß beim Einspielen, den man der Platte anmerkt. Klingt tatsächlich wie die erste S.O.D.-LP in mehr DIY, Punk und ohne Hohlbirne am Mikro. Ob man sich das jeden Tag anhören will, mag ich nicht beurteilen, allerdings würde ich mir die „Speak English Or Die“ heute auch nur noch eher selten auflegen – auch weil ich die ziemlich auswendig kenne. Aber im geeigneten Alter kann das durchaus ein Gamechanger sein. Ja, ein ziemliches Brett, ohne tieferen Sinn und Verstand, dafür mit „Fight for your right“-Cover.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #168 Juni/Juli 2023 und Kalle Stille