Der martialische Bandname lässt einen unweigerlich erstmal an Post-Black-Metal der düsteren Art denken. Zum Glück ist dem nicht so, das sympathische Duo aus Nürnberg kredenzt uns hier deutschsprachigen Metalcore mit sagenhaft viel Witz und Charme. CALLEJON oder auch die guten alten NARZISS fallen einem hier natürlich sofort ein, aber BLUT UND TOD gehen noch einen Zacken ungezwungener und humorvoller zu Werke. Szene-Plattitüden und Genre-Schubladen werden sowohl musikalisch als auch textlich (wie im Highlight „Ein Hardcoresong“) ganz wunderbar auf die Schippe genommen, dass das Ganze aber trotzdem nicht zu einer x-beliebigen Fun-Metal-Nummer verkommt, liegt zum einen an der außergewöhnlich guten Produktion sowie an der Fähigkeit von BLUT UND TOD, einfach zu wissen, was ein guter Song braucht. Hier sitzt soundmäßig alles, vom guten Riffing bis zur treibenden modernen Metal-Dynamik ist alles da, wo es hingehört. Bei aller Ironie könnte man leicht übersehen, dass es der Band trotzdem nicht ausschließlich um den Spaß geht, in Songs wie „Tumor“ oder „Blockchain“ schlägt das Punkrock-Herz der Beteiligten laut für die gute Sache. Das gefällt und rundet ein wirklich gelungenes Album ab, das sich mit Sicherheit auch in der hoffentlich baldigen Live-Umsetzung sehr gut machen wird!
© by Fuze - Ausgabe #98 Februar/März 2023 und Philipp Sigl