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ZOLA JESUS

Arkhon

Das zweite reguläre Album auf ihrem Stammlabel, nach dem missglückten Mute-Ausflug. Die Reise geht weiter, allerdings werden viele der bisherigen Weggefährten Mühe haben, Nika Roza Danilova überhaupt wiederzuerkennen. Am Anfang stand angeblich eine massive Schreibblockade, die sie mit fremder Hilfe schließlich aufheben konnte. Bei letzterem kann man geteilter Meinung sein, denn „Arkhon“ klingt eben nicht mehr nach ZOLA JESUS, sondern größtenteils wie ein massiv produziertes Pop-Album, auf dem die markante Stimme nicht mehr die führende und tragende Rolle spielt. Bombast und Produktion ersetzen einfach keine Ideen. So klingen viele Songs nach allem Möglichen, manchmal nur halbfertig, eben nur nicht nach ZOLA JESUS. Da ist Achtziger-Jahre-Pop, der durchaus soundtrackfähig gewesen wäre (in den Achtzigern), ich höre in den Synthesizerteppichen eine noch nicht völlig entrückte Enya durchschimmern, ja, auch eine Celine Dion. In manchen Momenten kommt dann die alte Form wieder durch, wie bei „Sewn“, aber es bleibt die Ausnahme. Die meisten Stücke sind mehr oder minder Fragmente, die irgendwie auf Songlänge gebracht wurden, ohne bleibende Spuren zu hinterlassen. Wenn’s nicht läuft, sollte man es vielleicht einfach mal ruhen lassen und so lange die Füße hochlegen, bis es wieder von alleine fließt. Ich fürchte, dass sich unsere Wege hier für eine Weile trennen.