Wenn jemand „Gitarrenblut“ in seinen Adern fließen hat, dann dürfte das wohl Zepp Oberpichler sein. Schließlich ist der Duisburger Autor bereits seit Ewigkeiten als Gitarrist in so illustren Bands wie JIMMY KEITH & HIS SHOCKY HORRORS, KINSKIS, JEFF DAHL GROUP oder neuerdings auch als Solokünstler aktiv.
Doch das scheint den umtriebigen Herrn nicht auszufüllen. Und so veröffentlicht er dieser Tage mit „Gitarrenblut“ seinen zweiten Roman. Das Debütwerk „Die Stones sind wir selber“ hat er noch mit Co-Autor Tom Tonk verfasst, nun trägt Herr Oberpichler alleine die Verantwortung.
Und das für ein Werk über eine Jugend im Ruhrgebiet, zwischen Bier, Mädchen, Hochöfen und Rock’n’Roll. Auf den ersten Blick also eine Ruhrgebietsvariante von Rocko Schamonis „Dorfpunks“. Auf den zweiten Blick geht es aber weniger um Punk, als noch vielmehr um die Identifikationsfindung eines heranwachsenden Halbstarken.
Das lässt sich flüssig und spannend lesen, sorgt für den ein oder anderen „War bei mir auch so“-Effekt und schafft damit eine hohe Vertrautheit zwischen Autor und Leser. Die mitgereichte Mini-CD bietet dann auch noch die perfekte musikalische Untermalung der Geschichte.
Und warum die richtige Zusammenstellung eines Mix-Tapes schon mal ein halbes Leben dauern kann, erfährt man ganz neben bei auch noch.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Lars "Abel" Gebhardt