ZARDANADAM, mit weichem S. Gesprochen Sardanadam. Wie Zeynep, der historische Sturm letztens. Nur damit ihr es beim Lesen gleich richtig aussprecht. So viel Kenntnis des Türkischen darf schon sein. Plattenladenbesitzer und Labelbetreiber Erbatur Çavusoglu wies mich unlängst auf diese Doppel-LP hin: „Meine alte Punkband“. Setzte aber gleich hinzu: „Ist wahrscheinlich nicht so dein Ding ...“ Er weiß, was ich sonst so bei ihm kaufe. TAMPON, THE AYILAR, REPTILIANS FROM ANDROMEDA. Türkischer Punk, Oi! und Garage-Punk. Oder das unlängst erstmals auf Vinyl wiederveröffentlichte Gesamtwerk der Altin Mikrofon-Beat-Gruppen aus den Sechziger Jahren. Zum Glück lag Erbatur falsch. Mein Fehler. Wenn du dich immer in allem eklektisch zeigst, wird dir im Zweifelsfall nicht zugetraut, dass du etwas wirklich Gutes auch gut finden kannst. Zum Glück habe ich das Album dennoch gekauft habe. Es hat mich zu-Hause echt überrascht. ZARDANADAM sind klasse! Sie spielen sehr melodischen Punk mit türkischen Texten. Ja, poppig, ja, rockig, vielleicht mainstreamiger als RASHIT, der wichtigsten türkischen Punkband. Aber mit besseren Songs und besserem Gesang. Erbatur hat eine wirklich gute Stimme. Das postum veröffentlichte Doppelalbum kann ich allen empfehlen, die auf Pop-Punk stehen. Und vielleicht mal etwas eklektischer sein wollen ...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Andreas Michalke