YOUNG FRESH FELLOWS

I Don’t Think This Is

Höchst erstaunlich, dass mir die YOUNG FRESH FELLOWS zwar schon ewig bekannt sind, es aber irgendwie geschehen konnte, dass von dieser 1981 gegründeten Bandinstitution aus Seattle bislang kein Album besprochen wurde – zumindest nicht in den letzten 50 Ausgaben.

Allzu aktiv war die Band um Scott McCaughey in den letzten 15 Jahren allerdings nicht, ist der doch seit 1994 sowas wie das fünfte Mitglied von R.E.M., und so ist dieses Album auch erst das dritte mit neuer Musik seit „A Tribute To Music“ von 1996/97 und dem Split-Album mit THE MINUS 5 von 2001, der anderen Band McCaugheys, in der er mit Peter Buck spielt.

Auch beim neuen Album, in den USA auf Yep Roc erschienen, in Europa bei Munster, wo über die Jahre immer wieder YFF-Releases veröffentlich wurden, ist Namedropping angesagt: Peter Buck ist hier zu hören, Robyn Hitchcock, auch Tad Hutchison und James Sangster sind dabei, nicht zu vergessen Kurt Bloch, einst Kopf der famosen FASTBACKS.

Wer die Fellows bislang nicht kennt und angesichts der Aufzählung älterer Herren befürchtet, hier mit abgehangenem Alt-Herren-Rock belästigt zu werden: Fehlalarm. „I Don’t Think This Is“ ist vielmehr ein kleines, griffiges Meisterwerk klassischen US-Gitarrenrocks, zwischen Neil Young, Sixties-Garage, R.E.M., Powerpop und was sonst noch gut ist.

Ein kurzweiliges, abwechslungsreiches Wohlfühl-Album, das sowohl die Neuentdeckung der Band lohnenswert macht wie auch alte Fans erfreut. Kommt mit wunderhübschem Comic-Booklet!