Man sagt, bei der Begegnung mit Menschen entscheide der erste Eindruck, das, was in den ersten Sekunden erfasst wird. In der Hinsicht sind BELLROPE so dezent wie die Sturmtrupps der Bundespolizei im Hambacher Forst: minutenlanges enervierendes Gefiepe und Gekreische – da muss man hindurch wollen.
Und stellt dann fest, dass sie ja eigentlich anders sind. BELLROPE bestehen zu drei Vierteln aus BLACK SHAPE OF NEXUS aka B.SON, Gebbo, Marco und Stef sind nach deren Ende 2016 hier wieder dabei, lediglich der zweite Basser B.
Graeger ist neu. Nach dem abschreckend-nervtötenden Opener geht es weitaus geschmeidiger weiter: vier endlos lange Songs folgen, niederfrequentes, doomig-sludgiges Schleichen, dröhnend laut, böse und dunkel wie die Neumondnacht, unaufhaltsam wie eine Stampede.
Roland von der Tonmeisterei hat das in Form gebracht, man freut sich, das bald live erleben zu dürfen. Kleine Überraschung bei „TD200“: Yvonne Ducksworth (TREEDEON, JINGO DE LUNCH) und Arne Heesch (TREEDEON) tauchen als Gastsänger*in auf.
Für mich der Höhepunkt des Albums.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #142 Februar/März 2019 und Joachim Hiller