An sich waren die YEAH YEAH YEAHS immer eine der angenehmeren, unangepassteren Erscheinungen im Sektor schwer gehypeter New Yorker Bands der letzten Jahre, trotz frühen Majordeals. Drei Jahre nach „Show Your Bones" erscheint jetzt ihr drittes Album, zwischendurch gab es noch eine EP, und ich kann nicht gerade behaupten, dass ich nach dem ersten Hördurchgang restlos begeistert wäre.
Den Anfang machen zwei recht plakative Disco-Punk-Nummern, an erster Stelle direkt die Singelauskoppelung „Zero", die ordentlich glattgebügelt und austauschbar sind. Die beiden Nummern danach, „Soft shock" und „Skeletons", stimmen einen dann schon wieder versöhnlicher, zwei recht atmosphärische Midtempo-Songs mit sanft progrockiger Note, die nicht penetrant auf den Dancefloor schielen und bei denen Sängerin Karen Orzolek auch nicht so bescheuert affektiert klingt.
„Skeletons" könnte sogar einer der bis dato besten Songs der YEAH YEAH YEAHS sein. Danach wird es wieder hektischer, aber nicht unbedingt besser, Frau Orzolek mimt die Siouxsie für dieses Jahrtausend, die Restband versucht wieder kratzbürstiger und aggressiver zu klingen, dennoch erleiden die YEAH YEAH YEAHS trotz netter Ansätze immer wieder schwere Rückfälle in allzu mainstreamige Gefilde.
„It's Blitz!" sollte für die YEAH YEAH YEAHS wohl das clevere Kokettieren mit massentauglicher Popmusik sein, was ihnen streckenweise sogar überraschend gut gelungen ist, aber wenn man dann gegen Ende schrottigen Funk wie bei „Dragon Queen" geliefert bekommt oder die beiden Wunderkerzen-Nummern „Hysteric" und „Little shadow" wird einem schon etwas anders.
Nein, richtig scheiße ist „ It's Blitz!" dennoch nicht, dazu stecken in der Platte zu viele ansprechende Soundideen, aber sie ist ganz bestimmt nicht der „instant classic", den ein Großteil der schreibenden Zunft herbeigeschwafelt hat.
Entweder bricht diese unausgegorene Platte der Band endgültig das Genick oder man besinnt sich wieder auf alte Tugenden, die vielleicht weniger verkaufsträchtig sind, denn eine etwas alternativer klingende Alternative zu U2 brauche ich persönlich nicht unbedingt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Joachim Hiller