Sie rufen es selbst aus: „We make hits!“ Für großmäulige Indie-Musik, die Tanzflächen füllt und angereichert ist mit reichlich schrägem Humor, ist immer noch ein Platz im Plattenschrank frei. Dabei fahren YARD ACT nicht erst mit „Where’s My Utopia?“ überaus erfolgreich ihren ganz eigenen Film. Irgendwo zwischen Indie, Samples und Sprechgesang hat die Band ihre Nische gefunden und besetzt diese breitbeinig. Dabei hat man es hier beileibe nicht zu tun mit eindimensionaler Gebrauchsmusik, die lediglich darauf abzielt, die Massen zum Tanzen zu bringen, das stellt bereits der Opener „An illusion“ klar – ein Sammelsurium an Ideen, Sounds und Schichten, das die Hörer:innen perfekt in die Welt von YARD ACT führt. Das folgende, bereits erwähnte „We make hits“ kommt dann seinem Titel entsprechend kompakter und mit straighter Basslinie daher. So was hat man Anfang der Zweitausender beispielsweise auch schon mal bei britischen Bands wie HARD-FI gehört, es funktioniert 2024 aber noch genauso gut. Im Spannungsfeld der ersten beiden Songs bewegt sich „Where’s My Utopia?“ weiter – mal experimenteller, mal tanzbarer, aber immer maximal unterhaltend. Nur wer beim Artwork auf die Idee kommt, es hier mit einer Metal-Platte zu tun haben, könnte beim zweiten YARD ACT-Album auch nur ansatzweise enttäuscht werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Joachim Hiller
© by Fuze - Ausgabe #106 Juni/Juli 2024 und Christian Biehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Joachim Hiller