XASTHUR

A Gate Through Bloodstained Mirrors

"I am not your friend and the truth is, I prefer not to interact with people, even if that's so fucking hard to believe in this day and age." schreibt Malefic auf der Website seiner Ein-Mann-Band XASTHUR im Zusammenhang mit einem angeblich von ihm erstellten MySpace-Profil.

Nun ist dem Mann in dem Punkt unbedingt beizupflichten, diese furchtbare Unart des sich öffentlich völlig Nackigmachens ist auch mir zuwider, aber Malefic sieht seine Äußerung wohl eher als perfekt passend zu seinem Image des Misanthropen und Nihilisten.

Seine Wirkung auf Teile der meinungsbildenden Metal-Presse sowie auf Fans von Bombast-Black-Metal gibt ihm aber Recht: sie hassen ihn für seinen scheinbaren Dilettantismus, für den miesen Sound seiner Aufnahmen, für das in ihren Augen immer gleiche Wechselspiel von undifferenziertem Blastbeat-Geschepper und Zwei-Finger-Ambient und wohl vor allem dafür, dass ihn andere genau deswegen verkulten.

Wasser auf die Mühlen der XASTHUR-Verächter dürfte diese Wiederveröffentlichung des 2001 als CD-R in einer Auflage von 150 Exemplaren erschienenen Werks " A Gate Through Bloodstained Mirrors" sein, die XASTHUR noch räudiger, noch primitiver und noch viel schlechter "produziert" zeigt als auf den aktuelleren Aufnahmen - trotz der hier verwendeten 2003 für eine Vinyl- und Tape-Veröffentlichung angefertigten neuen Abmischung.

Malefic wird sich durch vernichtende Kritik nur bestätigt fühlen, ich kann ihm diesen Gefallen aber nicht tun, faszinieren mich diese alten Mono-Aufnahmen (denen als Bonus die bisher unveröffentlichte "A Darkened Winter Promo '01"-Aufnahme beiliegt) ob ihrer ganz eigenen Atmosphäre doch ebenso wie XASTHURs letzte Alben - aber "Kult" bleibt dennoch gleichbedeutend mit Scheiße.

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