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TIMBEAU

Wundersam

Mit vier tanzbaren, urbanen Nummern zwischen Sonnenschein, Groove, Herzschmerz und reiner Lebensfreunde schickt Tomate den jungen Musiker Timbeau (im Pass steht Tim Bohner) ins Rennen. Den Auftakt macht das discohafte „Melodram“, das nicht wenig vom naiven Hedonismus des frühen Andreas Dorau übernommen hat, zudem mit CHIC-artiger Jangle-Gitarre den Indiepop von Achtziger-Popsternchen wie HAIRCUT 100 zitiert. „Japan City Pop“ nennt Timbeau seinen Musikstil, dabei gibt es simple Synthieflächen, stets tanzbaren, leichtfüßigen Beat und viel Gitarrengeschrammel, zudem larmoyante Lyrics über die Widrigkeiten des Twentysomething-Alltags. Angenehme Mischung voller Leidenschaft und Schaffenskraft, eine Mini-LP ohne Abstürze, die weitgehend konsistent das Laune-Level halten kann und vor vierzig Jahren bestimmt mehr als nur einen Blumentopf gewonnen hätte. Bleibt spannend, ob die Band, die Timbeau derzeit für die Live-Präsentation hat, das Niveau halten kann.