IN FLAMES haben mit „Come Clarity“ seinerzeit ganz schon was angerichtet. Was man damals der Band angekreidet hat, gehört heute fast zum guten Ton. Denn kaum jemand hat es verstanden, harte Musik so poppig zu präsentieren. Mehr als zehn Jahre später sieht man, welche Früchte das getragen hat. Denn EYES WIDE OPEN verfolgen einen ähnlichen Ansatz: große Produktion, große Refrains, aber nie die Härte aus den Augen verlieren. Man fühlt sich teilweise an frühe BULLET FOR MY VALENTINE erinnert, die mit einer ähnliche Mixtur ziemlich weit nach oben gekommen sind. EYES WIDE OPEN könnten sich nun hier einreihen. „World On Fire“ bietet viele popkulturelle Anspielungen, knallt hart genug, um es auch den Wacken-Besuchern schmackhaft zu machen, und weiß um die Stärken des großen Refrains, den alle mitsingen können. Dabei geben sich die Schweden über die ganze Spielzeit keine Blöße. „World On Fire“ ist wohl das, was rauskommt, wenn man modernen Metal googlet. Hat man sich an der Blaupause für dieses Genre bedient? Bestimmt. Macht das Ganze ungeheuren Spaß und überzeugt? Auf jeden Fall. Hier schickt man sich eindeutig an, „Come Clarity“ zu beerben.
© by Fuze - Ausgabe #90 Oktober/November 2021 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #90 Oktober/November 2021 und Sebastian Koll