Das fünfte Studioalbum von THE WORD ALIVE beginnt mit einer Keyboardmelodie, die direkt neugierig macht. Und sobald sie Unterstützung durch die restliche Instrumentierung der Band bekommt, ist man voll drin in „Violent Noise“. Die zuvor ausgekoppelte Single „Red clouds“ ist Track Nummer eins und bleibt auch sofort gut im Ohr hängen. Die Elektronik ist hier und in einigen anderen Liedern ein besonderes Markenzeichen, dezent im Hintergrund, aber mit eingängigen Melodien, die man wirklich nicht mehr so schnell aus dem Kopf bekommt. So kennt man THE WORD ALIVE. Ja, auch sie hatten schon mal härtere Phasen, in denen die Gitarren brutaler klangen und die Screams noch verzweifelter, aber „Violent Noise“ ist stimmig und wird über die gesamte Dauer des Albums nicht langweilig. Mal gibt es Geschrei, das an die gute alte Zeit des Screamo erinnert, mal melodischen Klargesang, der dem Ganzen aber trotzdem nicht die Intensität raubt. Es ist eine gute Mischung aus Ruhe und Aufregung, die Fans von ruhigerem Metalcore, aber auch Freunde der Emocore/Screamo-Schiene ansprechen dürfte. Einen Wink in diese Richtung gibt es nämlich auch in einem Songtitel: „Stare at the sun“. An wen erinnert uns das noch mal?
© by Fuze - Ausgabe #70 Juni/Juli 2018 und Jenny Josefine Schulz