Fünf Jahre haben sich die aus Bordeaux stammenden WONKY MONKEES mit ihrem zweiten Album Zeit gelassen, das in einer Auflage von gerade 500 Stück nur auf Vinyl erscheint. Wer das macht, der weiß, dass sich für seine Musik nur ein kleiner Kreis von geschmacks- und stilsicheren Menschen interessiert - eine Parallele zu den hochpreisigen Weinen ihrer Heimatregion.
Die Band, die sich als "orchestre approximativiste" bezeichnet (was immer das sein mag), erweist sich auch hier wieder als Meister des immer wieder beschworenen "Soul Punk"-Genres, spielt Musik, die mal an die alten ROLLING STONES erinnert, dann wieder garagig-fuzzig rumpelt, die auch mal Saxophon und Piano einsetzt und nicht zufällig mit Gleichgesinnten wie DIRTBOMBS, BELLRAYS, DEAD MOON oder Billy Childish die Bühne teilt - allein die FLAMING STARS fehlen in der Aufreihung.
Der Groove ist, was zählt, und da kommen Elemente von Punk über Surf bis Rock'n'Roll, Soul und Blues zum Einsatz, ohne sich stilistisch zu verzetteln. Bei anderer Provenienz würde ich jetzt zum Öffnen eines Bieres aufrufen, um den Genuss zu intensivieren, hier verbietet sich jedoch alles andere als ein guter Rotwein.
(07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Joachim Hiller