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VOODOO BEACH

Wonderful Life

Lange genug hat es gedauert, jetzt ist endlich das erste Album von VOODOO BEACH da. Und es weist ausreichend eigene, markante Besonderheiten im Sound auf, so dass sich anbiedernde Vergleiche mit anderen Bands aus der Düster-Post-Punk-Szene von selbst verbieten. Die stampfende Verweigerungshymne „Nein“ brennt sich sofort ein, „Immer noch“ ist ein vom Bass angetriebener Handclap-Schwofer mit einem Text, der die Liebe feiert und sich selbst dafür eine scheuert. VOODOO BEACH ziehen inhaltlich immer mindesten einen doppelten Boden ein, begeben sich oft in die Beobachtungsperspektive („Die Hand“). Die Band bricht die Songs immer genau dann ab, wenn jedes weitere Wort zu viel wäre und die Zuhörenden den Faden selbst gedanklich aufgreifen können. Mit Hendrik Otremba (MESSER) und John Moods (FENSTER) sind auch noch zwei starke Features mit an Bord. Ihre Kompositionen scheinen nicht komplex, erzeugen aber alle auf Anhieb eine dichte, packende Stimmung, die einen sofort in den Bann zieht und vor allem nachhallt. „Wonderful Life“ ist etwas für alle, die sich von Musik eskapistische Wirkung erhoffen. VOODOO BEACH liefern den Soundtrack für die Momente, in denen man nachdenklich vor sich hinstarrt, auf dem Weg ist („Euphorie“) oder gedanklich einen Trip in den Abgrund macht. Herrlich melancholisch, immer schonungslos realistisch und dann auch noch tanzbar. In meinem Jahresranking weit oben, denn VOODOO BEACH sind cool af.