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WOLFREDT

Tides

„Tides“ ist eingefasst von dem Opener „The flood“ und dem Closer „The ebb“. Vom ewig wiederkehrenden Klammergriff von Ebbe und Flut fühlen sich zahlreiche Metal- und Post-Rock-Bands angezogen. „Oceanic“ von ISIS kommt genauso in den Sinn wie „Jersey Shores“ von AKIMBO. In der Namenswahl spiegelt sich die Faszination einiger Bands für den Ozean (CASPIAN, WE LOST THE SEA). WOLFREDT, das Quartett aus Tallinn, spielen schnörkellosen, durchgängig spannenden Instrumentalrock. Die einzige Ausflucht aus der handelsüblichen Rockband-Besetzung erlauben sie sich mit dem Einsatz einer Trompete in „The forgotten man“. Es wirkt fast defensiv, wie geduldig sie ihre Songs und die ihnen zugrunde liegenden Melodien entwickeln. Demütig entspannen sich die sieben Stücke, ohne dass auch nur Versatzstücke von im Post-Rock gern verwendeten Prog- oder Space-Rock zum Einsatz kommen. „Tides“ taucht ins wellenlose Meer ab, anstatt zum Mond zu fliegen.