Nach nur drei Alben ist es den britischen WOLF PEOPLE gelungen, sich zwischen alle denkbaren Stühle zu setzen. Schwer wird es wohl werden, dafür eine homogene Fanbasis zu verorten. Denn „Ruins“, das versponnene Epos, scheint wie in einer Zeitkapsel aus den frühen Siebzigern zu uns gekommen zu sein.
Die Einflüsse liegen dabei zunächst klar auf der Hand: die folkige Seite von LED ZEPPELIN, natürlich SABBATH, JETHRO TULL, PENTAGRAM. Doch WOLF PEOPLE machen es sich und uns nicht so einfach und lasen sich auf diese Vorbilder reduzieren.
Vielmehr zerschneiden sie die Blaupausen willkürlich in kleine Schnipsel, werfen diese in die Luft und basteln aus dem so neu Zusammengesetzten ein völlig eigenständiges, vertraut, aber auch neuartig wirkendes Klanggefüge.
Das geht in der Regel gut, im ungünstigsten Fall erinnert es dann allerdings ein wenig an RUSH, und wenn sie sich nicht sehr besehen, kann das leicht zu SPINAL TAP-Momenten führen. Doch durch ihre Verwurste-Methodik setzen sie sich wohltuend von den Mitbewerbern ab.
Und so kommt es dann auch, dass sie zu fromm für Metalheads, zu Prof für Indierocker, zu Punk für Folkies und zu jammig für Punks klingen. In einem Wort, unkategorisierbar, wie viele der besten und leider auch unterbewerteten Bands.
Hoffentlich machen sie was draus.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Thomas Neumann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Thomas Neumann