WOBURN HOUSE

Message To Ourselves Outside The Dreaming Machine CD

Das englische Label Paradigms Recordings verfolgt ein interessantes Veröffentlichungskonzept: Jede ihrer aufwendig gestalteten und verpackten Platten gibt es nur in sehr kleiner Stückzahl und für einen sehr fairen Preis direkt beim Label selbst oder bei von ihnen ausgesuchten Mailordern.

Musikalisch beschränkt man sich nicht auf ein bestimmtes Genre, nur irgendwie dunkel und düster soll es sein. Nach Veröffentlichungen von Jarboe, AMBER ASYLUM, TITAN und wenigen anderen fällt die Katalognummer zehn an das Debütalbum des aus Bonn stammenden Trios WOBURN HOUSE.

Dessen Mitglieder musizieren noch in diversen anderen, mir unbekannten, wohl eher dem Black Metal zugeneigten Bands, auf "Message To Ourselves Outside The Dreaming Machine" scheint das aber keinen Einfluss gehabt zu haben.

Statt von den auch in der intellektuelleren Variante des Black Metals vorherrschenden Gefühlen Wut, Hass oder Aggression, ist die Musik von WOBURN HOUSE mehr von Traurigkeit und Verzweiflung geprägt.

Und vom Zeitgeist. Ihre Mischung aus doomigem Metal und Postrock, die epischen Instrumentalparts, der nur sporadisch vorhandene heisere, leicht gebrüllte Gesang, die überlangen, durch Wiederholungen diverser musikalischen Themen miteinander verbundenen Songs: das ist alles nicht neu und heutzutage schon beinahe zu stark verbreitet.

Allerdings haben WOBURN HOUSE die vier zusammen knapp eine Stunde langen Songs auf "Message To ..." clever und immer spannend bleibend arrangiert, was nun mal das Wesentliche bei dieser Form epischer, von Repetition und Langsamkeit lebender Musik ist.

Ist es eigentlich Zufall, dass mich das Ein- und Austiegsriff der Platte an METALLICAs "The call of Ktulu" erinnert? (8)