Jan Böhmermann sagt, Ironie diene der Verarbeitung von Dingen, die einer/m sonst zu sehr zu Herzen gehen würden. Er hat wohl „Der“ gehört. Es muss einfach davon ausgegangen werden, dass es sich um ein einziges Produkt der Satire handelt, alles andere wäre verstörend.
Ja, es gibt das Genre Spaßpunk. Und nein, vor diesem Hintergrund brauchen wir uns nicht über Eloquenz, Weisheiten jenseits von Bier oder Antisexismus unterhalten. Aber über Qualität. Und die ist diesem Album nicht näher gekommen als Henkel in persona jemals der Rigaer Straße.
Die Texte, strotzdend vor Plattitüden, sind nichts als eine Wiederholung von alltäglichen Schlagzeilen („Déja vu“) ohne jede inhaltliche Auseinandersetzung mit per se relevanten politischen Themen.
Die allseits beliebte Antifa-Selbstabfeier-Hymne („Antifa“) könnte mit minimal reduzierter Geschwindigkeit auf jedem Stadl gespielt werden. Wohingegen die Ode an das Bier („Bierboot“) in komplett unpassender BILLY TALENT-Schwerfälligkeit daherkommt.
Dass einfache Antworten auf komplexe Fragen suspekt sind hat „der WIZO“ auch schon gelernt („Lieblinge“), sie gehen aber selber nicht über ein „Fickt euch!“ als Reaktion auf Nazis und Hass auf weniger gebildete („Dummheit“) hinaus.
Einziger halbwegs positiver Ausreißer ist „Wahlkrampf“. Zwar auch hier keine neuen Erkenntnisse, aber wenigstens angemessen angepisst verpackt. Ansonsten leider absolut gewollt und nicht gekonnt.
Ganz zu schweigen vom mackerhaften Titel.
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