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WISHMASTER

Dass ein Horrorfilm der Neunziger wie „Wishmaster“ immer noch erstaunliche Popularität besitzt und gerade auf Blu-ray neu aufgelegt wurde, mag zum einen am aktuell desolaten Zustand des Horrorgenres liegen, zum anderen daran, dass Robert Kurtzman zweite Regiearbeit (nach „The Demolitionist“, einem mittelmäßigen B-Movie-Plagiat von „RoboCop“) immer ein großes unerfülltes Versprechen für Horrorfans war. Kurtzman hatte sich vor allem als Spezialeffektkünstler einen Namen machen können, gründete 1988 das Special-FX-Unternehmen KNB EFX Group und war schon 1987 an „Predator“ beteiligt, als Effekte noch überwiegend handgemacht waren. Das Drehbuch schrieb Peter Atkins, ebenfalls verantwortlich für „Hellraiser 2-4“ und die drei überflüssigen „Wishmaster“ Fortsetzungen. Mit Wes Craven fungierte hier eine echte Horrorfilm-Ikone als Produzent, neben dem Kanadier Pierre David, der die frühen Cronenberg-Filme „Scanners“, „Videodrome“ und „Die Brut“ produziert hatte. Und auch unter den Schauspielern finden sich bekannte Gesichter (wenn auch nur in Nebenrollen) wie Robert „Freddy Krueger“ Englund, Kane Hodder (der einige Male Jason Voorhees verkörperte), Sam Raimis Bruder Ted, Tony Todd („Candyman“) und Reggie Bannister („Das Böse“). Und auch Andrew Divoff machte eigentlich eine gute Figur als böser, die Weltherrschaft anstrebender Dämon aus dem 12. Jahrhundert, der sich im heutigen Amerika zynische Späße mit all den Leuten erlaubt, die den Fehler begehen, sich etwas von ihm zu wünschen („Careful what you wish for.“). Die Effekte wirken heutzutage etwas trashig, zumal der Film mit einem Budget von 5 Millionen Dollar auch recht günstig produziert wurde, und aufgrund der schwachbrüstigen Handlung lautet das Fazit bei diesem Splatterfilm alter Schule „banal, blutig, brutal“, der mittlerweile sogar ungeschnitten ab 16 freigegeben ist.