WILDILDLIFE

Six

Nein, der Bandname ist kein Tippfehler, diese komische Doppelung ist von der Band aus San Francisco intendiert und auch sowas wie eine Einstimmung auf den eigenwilligen Sound der Kalifornier. "Six", das sind sieben(!) Stücke, die es auf bis zu 18 Minuten Laufzeit bringen und eine Stimmungslage zwischen Depression, Wut und Verzweiflung zu untermalen scheinen.

Anfangs war ich versucht, WILDILDLIFE in die Nähe all jener ambienthafter Post-Metal-Bands zu rücken, die sich derzeit großer Beliebtheit erfreuen, doch bei detaillierter Betrachtung gäbe es dafür doch nur einen Grund: die epische Länge der klangmalerischen Stücke.

Statt nur harscher Gitarrenriffs prägen den Sound von "Six" aber eher oft plüschige Psychedelic-Plinkereien, VELVET UNDERGROUND lassen grüßen, wird man wie bei MERCURY REV in die Songs hineingesaugt und schreckt nur hier und da auf, wenn das Schlagzeugspiel hektisch wird, aus der Tiefe des Raumes etwas Gesang hallt.

Punkrockig verdrogter Progrock à la BUTTHOLE SURFERS ist da plötzlich ganz nah, und man stellt fest, dass diese Band mehr Facetten hat als einem so eine Rezension an Worten und Platz zur Verfügung stellt.

Hippie-Musik für Menschen, die eigentlich keine Hippies mögen. (8)