FLYING HORSEMAN

Wild Eyes

Wieder eine dieser wunderbaren Prärie- und Wanderprediger-Bands, die mit der Muttermilch bis in die späte Adoleszenz fast ausschließlich WOVEN HAND und 16 HORSEPOWER aufgenommen haben. Die Band spielt sehr eindringlichen und emotionalen Dark Folk-Blues (bis hin zu Reminiszenzen an Blueslegenden wie Blind Lemon Jefferson, der schon für Nick Cave wichtig war), wie er auch aus der Feder von David Eugen Edwards stammen könnte (massiv beim Song „Beats“).

Sänger und Gitarrist Bert Dockx steht in Sachen Lamento in tiefem Moll Herrn Edwards in nichts nach, und in einigen Melodiebögen liegt gar die dunkle Allmacht der frühen Songs von MADRUGADA zu deren „Industrial Silence“-Zeiten.

Da wird kein Ton zu viel gesetzt, jeder Akzent und „Tempowechsel“ (so viele sind es nicht) stimmt, und die schlichte Schönheit der Songs ist bestens dazu prädestiniert, sie in einer verlorenen Nacht mit allen nur erdenklichen alkoholischen Klischees in einer Hotelbar zu hören.

Die jungen Musiker aus Antwerpen, die es in dieser Formation gerade mal erst seit zwei Jahren gibt, haben durchaus das Potenzial in naher Zukunft in ihrer Heimat die ebenfalls aus Antwerpen stammenden großen Brüder von dEUS zu beerben.